Editorial

Wo hört Stadt auf, wo fängt Land an? Wie weit müssen wir reisen, um über dörfliches Leben zu berichten? Reicht die Fahrt nach Erkner oder ist der Berliner Speckgürtel bloß eine Erweiterung der Großstadt? Wie ziehen wir unsere Grenzen, welche mental maps entwerfen wir?

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 15. taz Panter Workshops, haben Ideen gesammelt und verworfen. Wir haben wild diskutiert und gestikuliert, uns in den Großstadtdschungel gestürzt, sind kreuz und quer durchs Berliner Umland gefahren. Entstanden ist eine bunte Collage an Texten und Bildern über Stadt, Land und Mensch: urbane Gärten, Feierkulturen und Obdachlosigkeit.

Dabei kommen wir, die Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe, aus allen Ecken Deutschlands und der Schweiz, von Hamburg bis Hammelburg, von Hannover bis Heroldsberg. Und eines wissen wir nun: Wenn Stadt auf Land, Nord auf Süd und Ost auf West trifft, wird es spannend. Klischees können erfüllt, unterstellt, reproduziert werden. Doch mit einer Prise Humor und einer guten Portion Sensibilität können wir alle – Großstadthipster, Dorfökos, Kosmopoliten und Provinznasen – gut über uns selbst lachen und einander ernst nehmen.

Eines haben wir während des Workshops übrigens nicht getan: „Stadt, Land, Fluss“ gespielt.

FABIO SANTOS