Und Friede lacht

BERLIN taz ■ Die „verdammt sinnvolle und gut verhandelte Transaktion“ (Springer-Chef Mathias Döpfner) ist gescheitert. Doch Sorgen um seine Zukunft im Konzern muss sich der eben 43-jährige Vorstandschef nicht machen – schon bisher ist er bei Fehlschlägen zu seiner Zeit als Chefredakteur bei der Wochenpost oder der Hamburger Morgenpost immer hoch gefallen.

Dass Friede Springer ihrem Zögling deswegen das Vertrauen entzieht, ist ausgeschlossen. Denn auch jetzt sind natürlich die anderen Schuld: Schon in seiner Neujahrsansprache warf Döpfner den Aufsichtsbehörden eine Engstirnigkeit vor, die die „DDR wie ein ordoliberales Wirtschaftsparadies erscheinen“ lasse. Und dort hatte Döpfner ja auch noch den Witz erzählt vom Mann, der unbedingt in den Himmel wollte: „Aber als die Wolke sich öffnete, stand zu seiner Überraschung ein schwarzes Männchen vor ihm, hässlich behaart, mit einem unförmigen Klumpfuß und zwei Hörnern auf der Stirn. Unser Held stammelte: Entschuldigen Sie, aber ich hatte eigentlich Petrus hier erwartet.“ – „Tut mir leid“, antwortete der Leibhaftige, „da muss ich Sie enttäuschen. Wir haben vor Kurzem fusioniert.“

Schon da, so der Springer-Chef, habe man ja sehen können, „wir denken positiv und trösten uns damit, dass es vielleicht auch Vorteile hat, falls unsere Fusion nicht stattfinden sollte.“ STG