Israel weist Verdacht zurück

MOSSAD Auch Deutschland fordert von Israel Aufklärung über Mord in Dubai

BERLIN dpa/afp/taz | Die Bundesregierung dringt auf Klarheit über die Hintergründe des in Dubai ermordeten ranghohen Hamas-Führers Mahmud Mabhuh. Erforderlich sei eine möglichst rasche und „lückenlose Aufklärung“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Andreas Peschke, am Freitag in Berlin. Der israelische Gesandte, der am Donnerstag deswegen mit dem Nahost-Beauftragten Andreas Michaelis zusammengekommen war, habe weitere Auskünfte zugesagt, erklärte das Auswärtige Amt.

Nach Angaben aus Dubai reisten die mutmaßlichen Täter mit gefälschten Pässen in das Emirat ein, darunter waren demnach sechs britische, drei irische, ein deutscher und ein französischer Pass. Die Regierungen in London, Dublin, Berlin und Paris bestellten deshalb israelische Botschaftsvertreter ein. Drahtzieher des Attentats soll der israelische Geheimdienst Mossad sein.

Dubais Polizeichef Dhahi Chalfan hatte zuvor einen internationalen Haftbefehl gegen Mossad-Chef Meir Dagan gefordert, sollte sich eine Verstrickung des israelischen Geheimdienstes in den Fall bestätigen. Wenn sich die Drahtzieherschaft bewahrheite, „was derzeit sehr wahrscheinlich ist“, solle Interpol einen Haftbefehl für den Mossad-Chef ausstellen, weil ihn dies zum „Mörder“ mache, sagte er in einem Fernsehinterview. Israel hat Forderungen nach einem Haftbefehl gegen Mossad-Chef Meir Dagan in der Affäre als „lächerlich“ zurückgewiesen. Die Polizei in Dubai habe bislang keine Beweise für eine Verstrickung des israelischen Geheimdienstes vorgelegt, hieß es.