VW kritisiert EU-Auflagen

KLIMA I Die geplanten CO2-Vorgaben für Lieferwagen hält der Konzern für zu hoch. Einbußen beim Absatz

HANNOVER dpa | Der neue Chef von VW Nutzfahrzeuge, Wolfgang Schreiber, hat die Klimaschutzziele der EU kritisiert. Das langfristige Ziel bei den Vorgaben zum Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) für Stadtlieferwagen und Kleintransporter sei „unrealistisch“, sagte Schreiber der Branchenzeitung Automobilwoche. Die schrittweise Verschärfung der Vorgaben für den Kohlendioxidausstoß auf 135 Gramm pro Kilometer ab dem Jahr 2020, wie sie zwischen Herstellern und Politik kontrovers diskutiert werde, bereite ihm Sorgen, so Schreiber weiter.

Bereits die CO2-Ziele, die voraussichtlich von 2014 an umgesetzt werden sollen, betrachte er als ambitioniert, sagte Schreiber. „Wir arbeiten schon jetzt intensiv daran, den diskutierten Flottenwert von 175 Gramm pro Kilometer zu erreichen.“ Derzeit liege der Flottenwert bei VW Nutzfahrzeuge noch deutlich oberhalb der ersten Zielmarke der Europäischen Union.

Wolfgang Schreiber ist seit Anfang Februar Markenchef der VW-Nutzfahrzeugsparte mit Sitz in Hannover. Er löste Stephan Schaller ab, der das Unternehmen verlassen hatte. VW Nutzfahrzeuge hatte im vergangenen Jahr im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise einen drastischen Absatzeinbruch verzeichnet. Die weltweiten Auslieferungen gingen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf rund 355.000 leichte Nutzfahrzeuge zurück.