Linke: Luft nach oben

PARTEITAG Katja Kipping hofft auf neuen Schwung. Die taz besucht linke Wahlkämpfer in Ost und West

BERLIN taz/dpa | Drei Tage lang wird die Linkspartei sich ab Freitag auf ihrem Parteitag in Dresden auf den Bundestagswahlkampf vorbereiten. Parteichefin Katja Kipping hofft auf neuen Schwung für die Partei, die seit Monaten in den Umfragen zwischen 6 und 8 Prozent stagniert. „Da ist noch Luft nach oben“, sagte sie am Donnerstag.

Ein Blick auf den Wahlkampf in mittleren ost- und westdeutschen Städten wie Bitterfeld und Gelsenkirchen verrät, wie schwer sich die Linke insbesondere in den westlichen Bundesländern tut: Obwohl sich Arbeitslosenzahlen und soziale Probleme in Ost und West oft gleichen, sind die Erfolge der Linkspartei höchst unterschiedlich. Die soziale Protestbewegung, die der Sprit beim Aufstieg der Linkspartei im Westen nach 2005 war, ist längst versiegt. Viele Aktive, die damals zur neuen Partei strömten, sind zwischenzeitig wieder zur SPD zurückgekehrt – oder haben frustriert aufgegeben.

Im Osten tickt die Partei noch anders. Sie verfügt über Kontakte, Leute, Geld. In Bitterfeld sagt der – aus dem Westen stammende – Bundestagsabgeordnete Jan Korte: „Wir sind eine Volkspartei.“ Hier hat die Partei noch mehr Erfolg – wohl auch, weil sie betont pragmatisch auftritt.

Reportage SEITE 2, 3