WETTER: DER KLEINE PFENNIG

Eine viel zu lange Zeit hatte der kleine Pfennig schon in dieser dunklen Rille zwischen den zwei Pflastersteinen verbracht. Seit er als abenteuerlustiger, junger Spund seinem Besitzer durch ein kleines Loch in dessen Tasche ausgebüchst war, hatte sich nichts getan. Weder schien man seine Abwesenheit bemerkt, geschweige denn nach ihm gesucht zu haben, noch war das Leben in der Freiheit so aufregend, wie es sich der Kleine vorgestellt hatte. Bald bereute er seinen jugendlichen Leichtsinn. Den Traum, von einem Kind aufgehoben und liebevoll in eine Spardose geworfen zu werden, hatte der Pfennig, als der Euro eingeführt worden war, aufgegeben. So versuchte er, es sich, so gut es ging, bequem zu machen und mit den Steinen anzufreunden.