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„Sehr großzügig“

EVENT Das Straßenzirkus-Festival „La Strada“ setzt in diesem Jahr verstärkt auf jüngeres Publikum

Frederieke Behrens

■ 26, ist Pressesprecherin beim Internationalen Straßenzirkusfestival „La Strada“.

taz: Frau Behrens, warum findet „La Strada“ neuerdings schon im Juni statt?

Frederieke Behrens: Wir haben 2011 eine Studie von der Hochschule Bremen machen lassen. Die hat ergeben, dass wir relativ wenig junges Publikum haben. Das lag natürlich auch daran, dass „La Strada“ immer in den Sommer- und Semesterferien stattfand.

Aber in der Vergangenheit litt das Festival nicht unter mangelndem Publikumsinteresse.

Überhaupt nicht. Im letzten Jahr konnten wir die Marke von 150.000 BesucherInnen nicht knacken – aber da herrschten auch 38 Grad im Schatten. Wir sind sehr vom Wetter abhängig.

Gibt es auch konzeptionelle Neuerungen?

Ja. Wir haben zum Bespiel ein neues Projekt, das nennt sich „Junger Zirkus Bremen“ und kooperiert mit acht Zirkusschulen. Die haben, gemeinsam mit Regisseur Andreas Hartmann und 25 Bremer Kindern zwischen acht und 13 Jahren, eine 30-minütige Show entwickelt, die Samstag und Sonntag je zweimal zu sehen ist. Bei diesem Projekt, das natürlich auch auf das junge Publikum zielt, war es uns wichtig, dass es möglichst barrierefrei gestaltet ist.

Wo wird gespielt?

Es wird wieder in der Innenstadt und in den Wallanlagen gespielt, wobei die Großproduktion „Die Große Reise“ vom Theater Anu auf der Wiese am Wall zweimal zu sehen ist, auch Samstagabend. Sie besteht aus einem riesigen Lichtermeer mit 3.500 Kerzen und ist sehr poetisch.

Auf der anderen Flussseite findet La Strada nicht mehr statt?

Das Licht-Luft-Bad hätten wir gerne integriert, aber wir haben nicht den passenden Künstler dafür gefunden.

Und es wird immer noch auf den Hut gespielt?

Ja. Die Bremer sind ja in der Straßenzirkus-Szene als sehr großzügig bekannt.  INTERVIEW: JAN ZIER

Infos unter: www.strassenzirkus.de

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