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Beispiel Schweden

Ein „Brechen der Dämme“ erwarteten Zeitungskommentatoren. Vor einem „sozialen Tourismus“ warnte Ministerpräsident Göran Persson, als das schwedische Parlament sich vor zwei Jahren weigerte, dem Wunsch der sozialdemokratischen Regierung zu folgen und die Grenzen für Arbeitskräfte aus den acht neuen osteuropäischen EU-Staaten zu schließen. Zugleich war Schweden damit das einzige der 15 Alt-EU-Staaten, das überhaupt keine Begrenzungen für osteuropäische Migranten einführte – im Unterschied zu Großbritannien und Irland, wo Zuwanderung möglich ist, Arbeitsgenehmigungen aber zeitlich begrenzt erteilt werden. Und das Ergebnis? 2005 haben in dem Land mit seinen 8,9 Millionen Einwohnern 5.500 Osteuropäer eine Aufenthaltserlaubnis beantragt. Das waren sogar weniger als im Erweiterungsjahr 2004, wo man 6.000 Anträge registrierte. Nach Schweden kommen vor allem junge, gut ausgebildete Polen und Balten, die im Gesundheitswesen und auf dem Bau arbeiten. Die Arbeitslosigkeit in Schweden liegt bei fünf Prozent, die Löhne sind fünf- bis achtmal so hoch wie in Lettland oder Polen. WLF

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