Als Tier auf zwei Beinen

PRODUKTTEST Der Schlafsack „Musucbag“ ermöglicht erhöhte Mobilität

Wenn man den Kopf in den Nacken legt, sieht man Baumkronen und dazwischen Sterne. Nebenan: Dauercamper. Der Froschkönig. Und Kinder, die sich hinter Büschen zum ersten Mal küssen. Es ist wunderschön hier auf dem Campingplatz „Märchenwald“ am Brandenburger Zeschsee, aber: kalt. Vor allem, wenn man eigentlich auf dem Waldboden liegen will, um weiter die Sterne anzustarren, denn der Nacken wird schon steif.

Also in den Schlafsack. Beziehungsweise in den Riesen-Strampler mit Ärmchen und Beinchen, der verhindert, dass man sich anschließend wie ein Wurm auf der Erde windet und sich nur noch kriechend oder hüpfend fortbewegen kann.

Auf der Homepage des Herstellers sieht man fröhliche Menschen, die im „Musucbag“ durch die Wüste tollen, Dünen hinabrutschen und durch Felsspalten klettern. Die Realität zeigt: Das ist etwas übertrieben. Aber ja, man kann damit herumlaufen. Man kann auch die Dauercamper erschrecken, die glauben, aus dem Wald kommt ein merkwürdiges, zweibeiniges Tier. Öffnet man den Klettverschluss an den Händen, kann man sogar Zigaretten drehen. Nur das Schlafen ist merkwürdig – wie in Polyesterwatte gepackt. Es knistert. Und die Arme können sich nicht an den Körper kuscheln, weil sie in einer Plastikverpackung stecken. Es sei denn, man ignoriert die Ärmchen und Beinchen, behandelt sie wie Wurmfortsätze und zieht sich ins Kerngehäuse zurück.

STEFFI UNSLEBER

„Musucbag“, Schlafsack mit Armen und Beinen, 2 kg, Komfort bei 7 [o]C, 120 Euro: www. musucbag .com