FRÜHER FRÜHLINGSBOTE
: Erster Storch zurück in Brandenburg

In Liepe (Havelland) ist ein Storch gesichtet worden. Er ist vermutlich einer der ersten seiner Artgenossen, der aus dem Süden ins Land zurückgekehrt ist. Auf dem Schornstein der alten Schmiede sei der Vogel beobachtet worden, berichtet die Märkische Allgemeine. Brandenburg ist das bundesdeutsche Storchenland – hier sammeln sich jedes Jahr etwa ein Viertel der in Deutschland zu beobachtenden Weißstörche.

„Der Storch ist mindestens zwei bis drei Wochen zu früh dran“, sagte Tobias Dürr von der Vogelschutzwarte Buckow zu dem Ankömmling. Der Vogelkundler ist sich ziemlich sicher, dass dieser Storch nicht in der Region überwintert hat, sondern frisch aus dem Winterquartier eingetroffen ist.

In den vergangenen Jahren wurde beobachtet, dass die Zugvögel immer früher ihre Brutreviere besetzen. „Viele Störche fliegen nicht mehr bis nach Afrika, sondern überwintern in Spanien“, sagte Dürr. Dadurch verkürze sich die Zugroute, und die Vögel könnten früher zurückkehren.

Trotz der verfrühten Ankunft hat der Storch durchaus gute Überlebenschancen. Frost und Kälte machen ihm eher wenig aus, solange er nur genügend Nahrung wie Mäuse, Frösche oder Fische finden kann. Immer wieder versuchen aber auch einzelne Störche, den gesamten Winter in Deutschland zu verbringen. (dpa)