Windstreit ist passé

MESSE-KONKURRENZ Husum gibt sich geschlagen und will künftig alle zwei Jahre kleine Schau ausrichten

Der Konflikt zwischen Husum und Hamburg über die Austragung der internationalen Leitmesse Windenergy ist beigelegt. Die Gesellschafterversammlung der Messe Husum & Congress GmbH akzeptierte am Dienstagabend einhellig den Ende April mit der Hamburg Messe geschlossenen Kompromiss. Dieser sieht vor, dass die – große – internationale Leitmesse nach 25 Jahren in Husum ab 2014 in den geraden Jahren in Hamburg veranstaltet wird. Die nordfriesische Kreisstadt beschränkt sich ab 2015 in den ungeraden Jahren auf eine – kleinere – nationale Messe.

Die Windmesse fand seit 1989 in der Kleinstadt an der Nordsee statt. Angesichts des Windenergie-Booms sei der Standort zu klein geworden, befand im Herbst 2011 der Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) und forderte die Verlegung der Messe an die Elbe. Das löste einen heftigen Streit zwischen den beiden Messegesellschaften und auch zwischen der schleswig-holsteinischen Landesregierung und dem Hamburger Senat aus.

„Da sind zwei Züge aufeinander zugerast“, räumte der Husumer Messechef Peter Becker nun auf der Versammlung ein. „Das hätte einen Frontalzusammenstoß geben können.“ Diese Gefahr sei jetzt abgewendet, auch wenn der Kompromiss mit Hamburg nicht leicht gefallen sei. Jetzt aber habe Husum eine Perspektive und Planungssicherheit für mindestens zehn Jahre.

Letztlich müsse akzeptiert werden, dass eine Messe kein Selbstzweck sei. „Ohne die aktive Beteiligung der Hersteller kann keine Messe funktionieren“, sagte Becker. Nun solle zusammen mit einem Expertenkreis das Konzept für die künftige Husumer Messe ab 2015 verfeinert werden.  SMV