Stark soll ins EZB-Direktorium

BRÜSSEL ap/afp ■ Die Finanzminister der Eurozone haben Bundesbank-Vizepräsident Jürgen Stark einstimmig für die Nachfolge von Ottmar Issing im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) nominiert. Stark war der einzige Kandidat. Issing scheidet Ende Mai aus dem EZB-Direktorium aus. Dem Gremium gehören neben EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und seinem Stellvertreter Lucas Papademos weitere vier Mitglieder an. Es führt die laufenden Geschäfte und bereitet die Ratssitzungen der Währungshüter vor. Stark war unter Theo Waigel (CSU) Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und wechselte 1998 zur Bundesbank. Er gilt wie Issing als Verfechter einer strikten Anti-Inflations-Politik. Die Nominierung von Stark, der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nahe steht, hatte bereits auf Bundesebene für Diskussionen gesorgt. Laut Medienberichten hatte die SPD im Gegenzug die Benennung von Parteimitglied Ingrid Matthäus-Meier für die Spitze der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ausgehandelt, wo die Politikerin ihren Posten im Oktober antritt.