soundtrack

Starten wir doch mal mit einem Happy End. Da steht eine 22-jährige schwedische Frau, der das Schicksal acht Jahre zuvor eine Gitarre geschenkt hat, ziel- und lustlos am Anfang eines freudlosen Arbeitslebens. Nur, um sich später nichts vorwerfen zu müssen und entgegen der Entmutigungen ihrer Umgebung schickt sie ein Demo ihrer kargen, nachdenklichen Country-Pop-Songs an eine Plattenfirma und – natürlich – landet damit einen Hit. Inzwischen sind Sophie Zelmanis Stücke, die in ihren besten Momenten an Van Morrison und in ihren weniger guten an ein warmes Lüftchen erinnern, auch hierzulande ein Begriff. Und bevor Rosamunde Pilcher ihr Leben verfilmt, kann man sich die Frau noch mal im kleinen Rahmen live anschauen.

Das Schicksal der Avengers gäbe eher einen schnell geschnittenen Kurzfilm her. Mitte 1977 in San Francisco gegründet, veröffentlichte die Band zu Lebzeiten gerade mal eine Single, bestritt das Vorprogramm des letzten Sex-Pistols-Konzerts und prägte eine ganze Generation von Westküsten-Punkbands. 24 Monate später war schon wieder alles vorbei – und die Avengers eine Legende.

Dass Sängerin Penelope Houston nun noch einmal mit den Herren auf Tour kommt, sollte nur den ärgern, der das Glück hatte, die Band damals schon gesehen zu haben. Das werden in Hamburg weniger sein, als ein klassisches Punkstück Akkorde hat: also vielleicht zwei.

Genau so viele feste Mitglieder hat auch das kalifornische Pop-Duo Sparks, das in den 70er Jahren die Teeniepop-Version des Glamrocks vertonte und damit durchweg extreme Reaktionen hervorrief. Noch heute kennen die Brüder Ron und Russel Mael nur Feind oder Freund, wahrscheinlich, weil ihre selbstironisch-gebrochene Attitüde im Mainstream immer noch beargwöhnt wird, während sie für den „Underground“ nach wie vor zu glatt ist.

Mit Mainstream haben Messer Chups nur als Verwerter etwas zu tun. Das Hamburger Pendant zu Messer ist ein Popkulturfleischwolf, der Surf, Elektronik Soundtracks und die zugehörigen B-Movie-Schnipsel zu etwas verhackstückt, das die Band selbst „post-easy-listening“ nennt. Da kann man wunderbar theoretisch drüber reden und ab und zu den Namen Brion Gysin fallen lassen. Man kann sich aber auch einfach nur daran freuen, wie wunderbar un-easy diese Easy-Listening-Variante klingt. Gregor Kessler

Sophie Zelmani: Sa, 18.2., 20 Uhr, Knust,The Avengers feat. Penelope Houston: So, 19.2., 20 Uhr, KnustSparks: Mo, 20.2., 21 Uhr, Fabrik Messer Chups: Mi, 22.2., 21 Uhr, Hafenklang