REWE stärkt Einkaufsmacht

Der Kölner Lebensmittelkonzern schließt sich mit vier großen europäischen Handelsunternehmen zusammen

KÖLN DPA ■ Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler REWE verbündet sich zur Stärkung der Einkaufsmacht mit vier großen europäischen Handelsunternehmen. Für bestimmte Produkte solle künftig gemeinsam mit Herstellern verhandelt werden, sagte REWE-Konzernchef Achim Egner gestern in Brüssel.

Das Schweizer Unternehmen COOP, die italienische CONAD, die Firma Colruyt aus Belgien sowie der französiche Multi E.Leclerc und REWE kommen mit rund 17.200 Geschäften auf einen gemeinsamen Umsatz von 96 Milliarden Euro. REWE in Köln ist dabei der größte Partner.

Der gemeinsame Marktanteil beträgt zehn Prozent. Die Allianz COOPERNIC soll künftig als europäische Genossenschaft mit Sitz in Brüssel geführt werden. Eine kapitalmäßige Verflechtung der Konzerne ist nicht geplant. „Wir haben sicher nicht die Idee, andere Partner aufkaufen zu wollen“, sagte REWE-Chef Egner. Es gebe auf der Lieferantenseite in den verschiedenen EU-Ländern Preisunterschiede. „Wenn wir das nicht nachvollziehen können, werden wir mit den Lieferanten sprechen.“ Bei den Eigenmarken der Konzerne will die Händler-Allianz gemeinsame Standards setzen. Ein Personalabbau wegen dieser Zusammenarbeit sei nicht geplant.

Michel-Edouard Leclerc, Co-Vorstandschef von Leclerc, sagte, die Konzentration in der europäischen Einzelhandelsbranche habe erst angefangen. Die Allianz-Unternehmen ergänzten sich gut. „Wir wollen miteinander arbeiten und dabei unabhängig bleiben.“ Leclerc wird für die ersten zwei Jahre COOPERNIC leiten. Egner ist Vize-Chef.