: Voscherau: Ein Mann auf Zickzackkurs
Sein politisches Ende kam plötzlich: Nach der Wahlschlappe von 1997 erklärte Henning Voscherau überraschend seinen Rücktritt. Er hätte zwar, mit den Stimmen der GAL, Bürgermeister bleiben können, wollte es aber nicht. Die Niederlage hat Voscherau nie verwunden. Und wohl auch nicht, dass die Genossen nicht alles daran setzten, ihn umzustimmen.Nach seinem Abtritt wurde ihm von der SPD so ziemlich alles angeboten, was es anzubieten gab. Ein Bundestagswahlkreis oder auch – 2003 – die erneute Kandidatur als Bürgermeister. Vergeblich ließ Voscherau seine Anhänger bitten und betteln. Sein jüngstes Angebot, als „Joker“ zur Verfügung zu stehen, sollte die Partei partout keinen geeigneteren Bürgermeister-Kandidaten finden, wurde als Demontage von Parteichef Mathias Petersen wahrgenommen; dessen Ambitionen auf die Herausforderer-Rolle waren auch Voscherau bekannt. MAC
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