Gentest für Jeanne d’Arc

Fast sechs Jahrhunderte nach dem Flammentod der Jeanne d’Arc (Johanna von Orléans) auf dem Scheiterhaufen wird die mutmaßliche Asche der französischen Nationalheiligen einem Gentest unterzogen. Wie der für die Untersuchungen verantwortliche Gerichtsmediziner Philippe Charlier der Tageszeitung Le Parisien sagte, begann er diese Woche mit der Prüfung der mutmaßlichen sterblichen Überreste, die dem Erzbistum Tours gehören. Jeanne d’Arc wurde 1909 selig- und 1920 heilig gesprochen. „Wir wissen beinahe nichts über Jeanne d’Arc“, betonte Charlier. Die als sterbliche Überreste der Heiligen Johanna verehrten Knochen- und Hautstücke sollen jetzt sechs Monate lang mit sämtlichen verfügbaren Methoden auf Echtheit untersucht werden; zudem erhofft sich Charlier Aufschlüsse über ihr Leben. Die Untersuchungen der sterblichen Überresten – unter anderem mit Mitteln der Molekularbiologie und Röntgenstrahlen – können nach Einschätzung von Charlier helfen, die Erzählungen mit historischen Fakten zu ergänzen. „Wir haben nicht einmal ein Porträt von ihr“, betonte der Experte – „bloß eine vage Kritzelei auf einer Akte.“ AFP