Microsoft greift Kommission an

BERLIN taz ■ Im EU-Kartellstreit will der Softwarekonzern Microsoft keine weiteren Zugeständnisse machen. Statt dessen greift das Unternehmen die Europäische Kommission scharf an. „Die Kommission hat Beweismaterial nicht berücksichtigt und ein ordnungsgemäßes Verfahren nicht eingehalten“, kritisiert der Konzern in einem 75-seitigen Schreiben, das Microsoft am Mittwochabend kurz vor dem Ablauf eines Ultimatums in Brüssel vorlegte. In der Stellungnahme behauptet das Unternehmen, die Forderungen der Kommission vollständig erfüllt zu haben. Die Kommission hatte Microsoft vor zwei Jahren wegen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung zu einer Rekordstrafe von 497 Millionen Euro verurteilt. Zudem wurde das Unternehmen aufgefordert, seinen Konkurrenten Informationen über Windows Server offen zu legen. Die bisherigen Angebote von Microsoft wurden von der Kommission als unzureichend bewertet. Die neue Kritik von Microsoft wies ein Sprecher der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes zurück. Microsoft fordert nun eine weitere Anhörung. Sie werde in den nächsten Wochen stattfinden, teilte ein Sprecher der Kommission mit. TA