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Alice im WunderlandIn Tim Burtons Verfilmung von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ ging es ihm und seinen Auftraggebern von Disney weniger um das Ausloten der Imagination oder um die Befreiung von den Zwängen der Logik durch den Traum. Burtons Film geht es primär um die Maximierung visueller Effekte zum Zwecke der Unterhaltung. Das ist für Disney völlig legitim, für Burton und erst recht für Carroll aber etwas zu wenig. Mit der Geschichte der ins Zwischenreich aus Traum und Wirklichkeit eintauchenden Alice hat Carroll einen wegweisenden Entwurf der Ambivalenz geschaffen, also gerade keine einfachen Auflösungen in Falsch und Richtig, Gut und Böse, Normal und Fremdartig angeboten. Burton nimmt diese Grenzverwischung in konservativer Disney-Tradition zurück. Bei ihm kulminiert der Kampf zwischen den guten und den bösen Kräften in einer veritablen Schlachtszene, bei der Alice als eine Art Märchen-Jeanne d’Arc in den Kampf zieht und dem Super-Monster Jabberwocky den Kopf abschlägt. In 24 Kinos

Männer, die auf Ziegen starrenDass das US-Militär auch damit experimentierte, seine Soldaten mit parapsychologischen Tricks in „Kampf-Mönche“ zu verwandeln, hat der Journalist Jon Ronson 2004 in einer Enthüllungsstory beschrieben. Aus dem Buch hat Grant Heslov einen Spielfilm gemacht, in dem sich ein Reporter (Ewan McGregor) und ein Exsoldat (George Clooney), der behauptet, Teil einer paranormalen Elitetruppe gewesen zu sein, auf eine Odyssee durch die Wirren des Irakkrieges machen. Im Bemühen, die abstruse Vorlage in eine bissige Satire auf den Krieg zu verwandeln, überzeichnet Heslov seine Figuren und Situationen bis zur Karikatur. Der Film wird zur Nummernrevue, in der eine spaßige Situation die nächste jagt. Richtig bösartig wird es nie. In 21 Kinos