Der Norden ist hinter Essen her

Die nordischen Verfolger in der Regionalliga, Kiel und Lübeck suchten Anschluss an die Tabellenspitze – gelungen ist dies keinem von beiden

„Viele Kenner sehen uns als Spitzenverein, wenn man dieses Spiel allerdings sieht, kann man von Spitzenmannschaft nicht sprechen.“ Lübecks Trainer Stefan Böger war enttäuscht, als er die Pressekonferenz nach der unnötigen 2:1-Niederlage gegen die zweite Mannschaft des HSV eröffnete.

Das erste Spiel des VfB Lübeck nach der Winterpause sollte die Aufstiegsambitionen des finanziell fragilen Vereins unterstreichen. Doch nach hoch überlegenem Spiel und der 1:0-Führung durch Enrico Neitzel (31.) gegen den Abstiegskandidaten aus Hamburg schlichen sich im weiteren Verlauf unerklärliche Fehler in das Spiel des VfB. In der 72. Minute nutzte der Hamburger Mario Fillinger die Lübecker Defensive als Slalomstangen und ließ vier Lübecker stehen, bevor er einnetzte. „In dieser Szene habe ich mich schon gefragt, wer Amateur und wer Profi ist“, ärgerte sich Böger.

Dieser Ärger steigerte sich sogar noch als vier Minuten später Sebastian Müller die Lübecker Niederlage perfekt machte. „So viele Punkte gibt es nicht zu vergeben, als dass man die drei Punkte, die wir hier dicke hätten machen können, liegen lässt. Darüber wird zu reden sein.“ Mit nun fünf Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz will der VfB das Thema zweite Bundesliga erstmal hinten anstellen. „Das Gerede von der 2. Liga sollte man sein lassen und nun in Ruhe von Spiel zu Spiel gucken.“ Eine grundsätzliche Verabschiedung vom Thema sei dies natürlich nicht, so Böger. „Die Konkurrenz stolpert auch hier und da.“

Dieser Einschätzung gaben sich tags zuvor die Kieler hin. Mit der ersten Heimniederlage in der Saison hat es der ehemalige Tabellenführer verpasst, wichtige Punkte im Aufstiegskampf einzufahren. Beim 0:1 gegen Preußen Münster musste der Kieler Keeper Henrik Preuß in der 33. Minute sogar noch einen Foulelfmeter parieren. FOG