DIE ZERLEGTE ZAHL
: 179 Euro

will die EU für jeden arbeitslosen Jugendlichen im Monat ausgeben

Bundesregierung und EU haben die Jugendarbeitslosigkeit entdeckt. Und so berieten die europäischen Staats- und Regierungschefs am Mittwoch in Berlin, was man mit rund 5,6 Millionen unter 25-Jährigen, die keine Stelle haben, macht. Ihre Lösung: die „Jugendgarantie“: Jeder unter 25-Jährige soll nach vier Monaten auf der Straße einen Job, eine Ausbildung oder ein Praktikum angeboten bekommen. Einen Anspruch darauf gibt es jedoch nicht.

Ihr Programm lässt sich die EU in den nächsten zwei Jahren 24 Milliarden Euro kosten. Macht theoretisch 179 Euro pro Kopf und Monat. Das Budget wird jedoch nicht komplett neu eingestellt. Bereits im Juni war klar, für die Jugendgarantie fließen 6 Milliarden Euro. Die restlichen 18 Milliarden Euro sind Mittel aus EU-Strukturfonds, die bis Ende des Jahres nicht abgerufen und deswegen umgewidmet werden können.

Viel ist von „können“ und „sollen“ die Rede. Denn die Länder müssen erst einmal Konzepte erarbeiten und Anträge stellen, damit das Geld auch fließt. Und zwar in Regionen, in denen die Jugendarbeitslosigkeit über 25 Prozent liegt. EVA VÖLPEL