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Wenn der Frühling kommt, passieren den Menschen manchmal wunderliche Dinge. Eduard Mörike etwa sah seinerzeit das blaue Band und hörte, horch!, von fern einen leisen Harfenton. In Berlin dagegen murmelt und knistert es, denn hier flattert der Printemps des Poètes, der von Frankreich her kommende Poeten-Frühling, in den Wedding. Da wird sowohl vorgetragen als auch selbst gelesen, aber dabei will man bei dem heute beginnenden Poesiefest nicht stehen bleiben. Präsentiert werden vor allem interaktive Projekte: Jeder kann mitmachen, wenn es zum Beispiel darum geht, sein Lieblingsgedicht an die nächste Laterne zu pappen. Und wenn man noch keines hat, löst sich das Problem möglicherweise schon im U-Bahnhof bei einer der Lyrik-Lesungen an sonst eher lyrikfernen Orten. Wer sich aber erst eine Übersicht verschaffen will, schaut sich am besten den Film über den letztjährigen Poeten-Frühling an, der heute um 17.30 Uhr in der Bibliothek am Luisenbad gezeigt wird. Ob Installation, Performance, „Meet the Artist“ oder Poetry Slam, im Umkreis der Prinzenallee macht sich nun zwei Wochen lang die Poesie breit, und man trifft auf sie vielleicht gerade dort, wo man sie am wenigsten erwartet. ST
■ Printemps des Poètes Berlin, an verschiedenen Orten, 8.–21. März. Programm unter printempsdespoetes-berlin.blogspot.com
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