Amtsinhaber Gnassingbé siegt bei Präsidentenwahlen

TOGO Partei des unterlegenen Kandidaten will Ergebnis anfechten und kündigt weitere Proteste an

NAIROBI/LOMÉ dpa/afp | Sieger der Präsidentenwahl im westafrikanischen Togo ist Amtsinhaber Faure Gnassingbé. Wie der britische Sender BBC am Samstagabend berichtete, bekam der 43-Jährige nach Angaben der Wahlkommission knapp 61 Prozent der Stimmen. Für seinen schärfsten Herausforderer Jean-Pierre Fabre votierten bei der Wahl am vergangenen Donnerstag demnach knapp 34 Prozent. Bei diesem Ergebnis handelt es sich um das vorläufige Resultat. Das togoische Verfassungsgericht wird in den kommenden Tagen das offizielle Endergebnis bekannt geben.

Fabres Partei, die Union der Kräfte für einen Wandel (UFC), wirft der Wahlkommission Manipulation vor. Auch die Wahlbeobachter der EU hatten mangelnde Transparenz bei der Auszählung und Übermittlung der Stimmen kritisiert. Die Wahl selbst ist nach Einschätzung internationaler Beobachter fair verlaufen. Die UFC will das Wahlergebnis anfechten und hat weitere Proteste angekündigt. Bereits am Samstagabend demonstrierten Anhänger der Opposition wegen der angeblichen Unregelmäßigkeiten. Die Polizei setzte Tränengas ein. Am Sonntag gab es keine weiteren Zwischenfälle.

Gnassingbé ist der Sohn des langjährigen Militärdiktators Gnassingbé Eyadema. Das Militär hatte ihn nach dem Tod seines Vaters 2005 als Staatsoberhaupt eingesetzt. Nach internationalen Protesten stellte sich Gnassingbé noch im gleichen Jahr einer Wahl, die von der Opposition boykottiert wurde. Die diesjährige Präsidentenwahl, an der auch sechs Vertreter von Oppositionsparteien teilnahmen, galt als Testfall für die Demokratie in Togo.