Bahn kämpft gegen Korruption

BERLIN taz ■ 430 interne Korruptionsfälle hat die Deutsche Bahn AG seit 2000 untersucht; davon sind 221 bereits abgeschlossen. In 124 Fällen wurde Strafanzeige erstattet. Außerdem kam es zu arbeitsrechtlichen Maßnahmen von Ermahnungen bis zu Kündigungen. Als selbsterklärter Vorreiter der Korruptionsbekämpfung hat die Bahn im Jahr 2000 ein zehnköpfiges Team mit ebendieser Aufgabe eingesetzt. Das Ergebnis der Arbeit wurde gestern in der Konzernzentrale vorgestellt. Die bekannten Fälle haben der Bahn in den letzten fünf Jahren einen Verlust „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“ eingebracht. Diese Zahlen sagen jedoch nichts über die Dunkelziffer der Korruption aus. Da das Unternehmen auf Hinweise von Mitarbeitern und Geschäftspartnern angewiesen ist, wurden zwei Ombudsmänner berufen. Sie unterliegen der Schweigepflicht, um Bahnangehörige zu motivieren, verdächtige Fälle zu melden. Firmen, die Bestechungsgelder gezahlt haben, erhalten keine Aufträge mehr. BPR