Belasteter Mais-Export

GRENZWERTFRAGE Hamburger Unternehmer darf hier gesperrten Futtermittelmais in die USA ausführen

Schimmelbelasteter Mais, der derzeit in Bremen lagert, darf in die USA verkauft werden. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat der Ausfuhr des mit dem Schimmelpilzgift Aflatoxin B 1 belasteten Mais nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums vom Mittwoch zugestimmt.

„Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich“, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne). „Wir hätten uns gewünscht, dass die von uns als Futtermittel gesperrten 25.000 Tonnen Mais vernichtet und damit aus dem Verkehr gezogen werden.“ Für eine Ablehnung habe es aber keinen rechtlichen Ermessensspielraum gegeben. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums zeigt Aflatoxin B 1 eine stark krebserzeugende Wirkung. Meyer hält den Export daher für unverantwortlich.

In Deutschland darf derart belasteter Mais auch nicht verfüttert, doch in den USA gelten andere Grenzwerte. „In den letzten Monaten wurden die Genehmigungen aller relevanten deutschen und US-Behörden für den Transport und die sichere Verwendung in den USA eingeholt“, teilte das Unternehmen, das den Mais ausführen will, mit. „Mit Aflatoxin behafteter Mais kann sicher in der Rinder- und Schweinemast eingesetzt werden.“ Die Verladung des Maises auf ein Schiff soll nach Angaben des Konzerns heute beginnen.

Im Februar war bekannt geworden, dass rund 10.000 Tonnen schimmelbelasteter Mais zu Tierfutter verarbeitet und ausgeliefert worden waren. Weitere 35.000 Tonnen wurden sichergestellt –25.000 Tonnen in Bremen, 10.000 Tonnen in Brake. Ein Hamburger Unternehmen hatte den belasteten Mais aus Serbien gekauft.  (dpa)