Kontrolleur für IPCC

KLIMARAT Vereinte Nationen reagieren auf Fehler im jüngsten Sachstandsbericht zur Erderwärmung

NEW YORK dpa/taz | Die Vereinten Nationen haben auf die Kritik am Weltklimarat IPCC reagiert. Künftig soll eine Gruppe von Forschern die Arbeit der anderen Gruppe von Forschern überprüfen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat dazu am Mittwoch (Ortszeit) den Inter Academy Council (IAC) als Berater des Weltklimarates engagiert. „Er wird alle Maßnahmen völlig unabhängig von den Vereinten Nationen überprüfen“, sagte Ban vor Journalisten in New York. Dem IAC mit Sitz in Amsterdam gehören unter anderem die Präsidenten der Akademien der Wissenschaft von mehr als zwölf Ländern an.

Hintergrund sind Fehler und ein zu sorgloser Umgang mit Quellen im jüngsten Sachstandsbericht des IPCC. So wurde unter anderem ungeprüft eine unhaltbare Prognose aus unwissenschaftlicher Literatur übernommen, wonach die Himalaja-Gletscher bis 2035 geschmolzen sein könnten. Das daraufhin folgende Krisenmanagement des IPCC-Vorsitzenden Rajendra Pachauri war dann Gegenstand der Kritik vieler Klimawissenschaftler.

Ban betonte allerdings im Beisein von Pachauri, dass keiner der Patzer die Kernaussagen des Berichts in Frage stelle. Um aber „größte Transparenz, Genauigkeit und Objektivität“ zu garantieren, habe er sich entschlossen, den IAC zu berufen. „Wir brauchen die besten Informationen, um die beste Politik machen zu können.“

Pachauri dankte dem UN-Generalsekretär für seine Unterstützung und das nun eingeleitete Review-Verfahren, welches die Position des IPCC gerade mit Blick auf den kommenden fünften Sachstandsbericht in der Öffentlichkeit stärken werde. Der kritisierte vierte Bericht des Rates behalte aber seine „starke Robustheit“. STEP