GEHEIMDIENSTEXPERTE
: Snowden stellt Antrag auf Asyl in Russland

MOSKAU | Jetzt ist es amtlich: Der von den USA gejagte Geheimdienstexperte Edward Snowden hat nach wochenlangem Verwirrspiel Asyl in Russland beantragt. Aus Angst vor Folter und Todesstrafe in den USA habe der 30-jährige Amerikaner im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo gestern den Antrag unterschrieben, teilte der russische Anwalt Anatoli Kutscherena mit. Der Leiter der Migrationsbehörde, Konstantin Romodanowski, bestätigte den Eingang des Gesuchs.

Der Antrag auf vorläufiges Asyl werde nun im Lauf von maximal drei Monaten bearbeitet, sagte Romodanowski. Snowden hatte das US-Ausspäh- und Datenprogramm Prism enthüllt und wird von den US-Behörden gesucht. Kremlchef Wladimir Putin sei über den Schritt Snowdens informiert, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow. Die Entscheidung darüber, ob der US-Bürger nun als politischer Flüchtling anerkannt werde, treffe aber allein die Migrationsbehörde – „und nicht einmal auf Direktorenebene“, so Peskow. Mit seinem Flüchtlingsstatus könnte sich Snowden in Russland frei bewegen und arbeiten. (dpa)