MonetaAnlageform Zertifikat
: Undurchschaubare Konstruktionen

Bitte viel, bitte sicher, bitte billig – ein weitverbreiteter Wunsch unter AnlegerInnen. Verständlich. Nur manchmal verschleiert die Suche nach dem „Schnäppchen“ den Blick. Insbesondere, wer sich mit Zertifikaten beschäftigt, sollte aber genau hingucken – was nicht selten das Studium dicker Emissionsprospekte und der Betriebswirtschaft voraussetzt.

Geradezu zynisch erscheint es, wenn manch ein Anbieter von Zertifikaten damit wirbt, keine Verwaltungsvergütung zu berechnen, auf der anderen Seite aber – meist unbemerkt – die gesamte Dividendenrendite einstreicht. Um nur ein Beispiel zu nennen, auf welch perfide Weise sich so manche Bank ungestraft die Taschen vollstopft. Aber in Zeiten magerer Umsätze muss man halt kreativ werden. Und das kann man mit dem Ausstellen von Zertifikaten sehr gut: Es handelt sich dabei schließlich nicht um Papiere, die den Interessen der Anleger gerecht werden müssen, sondern rechtlich um eine Schuldverschreibung, deren Rückzahlungsbetrag häufig von vollkommen undurchschaubaren Konstruktionen abhängt. Und während Fonds täglich zum Nettoinventarwert verkauft werden können, liegt es bei Zertifikaten in der Hand des Emittenten, den Rücknahmekurs zu bestimmen.

Für wen eignen sich also Zertifikate? Für diejenigen, die die zugrunde liegende Formel wirklich nachvollziehen können, im Extremfall das Risiko des Totalverlustes eingehen und das effektive Preis-Ertrags-Verhältniss positiv beurteilen können.

Alle anderen seien darauf hingewiesen, dass sie beim Kauf von Investmentfonds rechtlich erheblich besser dastehen – denn Fondsvermögen ist unantastbares Sondervermögen. Anders als Zertifikate sind Fonds dem Anlegerinteresse sowie absoluter Kostentransparenz verpflichtet.

Fotohinweis: Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667, Fax: 4142-6668, info@frauenfinanzgruppe.de, www.frauenfinanzgruppe.de.