Häftling misshandelt

Zehennägel herausgerissen. Der Betroffene behauptet, er habe das selbst getan. Knast-Leiter glaubt das nicht

Bremen dpa ■ Ein Häftling in der Justizvollzugsanstalt Bremen ist misshandelt worden. Dem Gefangenen wurden nach Angaben der Justizverwaltung an jedem Fuß Zehennägel an drei Zehen herausgerissen. Er habe angegeben, sich diese Verletzungen selbst zugefügt zu haben. Der Anstaltsarzt schließt dies jedoch aus. Die Mitgefangenen wurden aufgefordert, bei der Tätersuche zu helfen. Es gebe keinen Hinweis, dass die Tat von einem Justizbediensteten begangen wurde. Der Zeitpunkt und Hintergründe der Tat sind unklar.

Die Verletzungen seien bei einer ärztlichen Untersuchung in der vergangenen Woche aufgefallen. Die Anstaltsleitung schaltete nach Justizangaben die Polizei ein. Der verletzte Gefangene wurde in die Krankenstation der Vollzugsanstalt verlegt.

Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig, da der Gefangene bei seiner Darstellung bleibe. Anstaltsleiter Manfred Otto appellierte an die Gefangenen: „Der oder die Täter müssen herausgefunden werden, allein schon, um weitere künftige Opfer zu vermeiden.“ Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt.