galerienspiegel
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Die unaufhörliche Gartenlust – Hamburgs Gartenkultur vom Barock bis ins 20. Jahrhundert: Wenn man es historisch korrekt betrachtet, dann war es natürlich ein ganz klein bisschen anders, als es sich dem Hamburger Kunstinteressenten bisweilen präsentiert: Dann war es nicht etwa die hiesige Galerie für Landschaftskunst und auch nicht diverse Kartierungs-Bestrebungen der letzten Jahre, die das Augenmerk erstmals auf gestaltete Natur richteten: Nein, die Anlage von Parks war‘s, die ein Fanal hinter den alttestamentarischen Auftrag setzte, die Erde wie einen Garten zu hüten. Und nicht nur weiland Adam, sondern auch Voltaires Candide waren ihr auf ihre Art nachgekommen. Und auch wenn man es von einer Stadt des Wassers nicht vermuten sollte: Hamburg galt während des Barock als Zentrum der Gartenkultur: Vom Landschaftsgarten bis zur Reformbewegung um 1900 reicht eine Retrospektive, die den allzeit präsenten Gestaltungswillen Hamburgischer Stadtplaner offenbart – seien sie nun öffentlich oder privat.

Eröffnung: Do, 2.3. 18 Uhr, hamburgmuseum (Museum für Hamburgische Geschichte); Holstenwall 24; Di–Sa 10–17, So 10–18 Uhr; bis 30.4.

Vitrinen-Reich: Kunst kriecht unter die Erde. Verleiht Strömungen Ausdruck, die andernfalls nicht sicht- und hörbar wären. Warum also nicht einen Tunnel – einen recht anheimelnden noch dazu – ein Jahr lang künstlerisch bespielen, wenn die Werbetreibenden die Areale ohnehin nicht nutzen wollen? 130 mal 190 Zentimeter sind jene 25 einst als Werbeflächen gedachten Vitrinen groß, die – trostlos leer – nun seit geraumer Zeit den U-Bahn-Eingang Rathaus zieren. Und wenn man bedenkt, dass die Schaukästen bereits goldumrandet sind, dann ist es nur konsequent, sie von KünstlerInnen bespielen zu lassen, denen zur Subversion mehr einfällt als dem durchschnittlichen Konsumgut-Plakat. Julia Münz‘ Zeichnungen und Papierbahnen bilden seit dem gestrigen Mittwoch die Ouvertüre des Projekts. Im April werden Wanja Schubs Moosgärten sowie Arbeiten von Annabelle Jöns und Christiane Yvonne Schlieter folgen.

U-Bahn-Haltestelle Rathaus; bis Ende März

Gabi Schaffner – Die Innenseite der Außenseiter: Wie sieht es aus, das Interieur von Räumen und Menschen, die man so genau zu kennen glaubt? Muss es zwangsläufig Spieglung des Äußeren sein? Eventuell genau das Gegenteil? Oder haben Schein und Sein schlicht nichts miteinander zu tun, sodass weder Logik noch Asymmetrie zum Gesetz erhoben werden können? Die 1965 geborene, zwischen Hamburg, Texas und Lappland pendelnde Künstlerin Gabi Schlaffer hat sich schon oft mit Topographien des Inneren befasst, hat sie musikalisch und im Foto erkundet. Jetzt wird sie nicht nur in die „Topologie der Haufen“ – sprich Dreckecken – einführen, sondern auch aus der Textsammlung „Narzissen“ lesen. Auf dass jeder seine privaten Feng-Shui- und andere Gedanken hegen möge.

Eröffnung: Fr, 3.3., 19 Uhr, Elektrohaus, Pulverteich 13; Geöffnet Sa, 4.3.,17–20 Uhr sowie So, 5.3. 15–20 Uhr PS