Computer spielt Kunst

Ausstellung Informatik-Studenten der Uni Bremen präsentieren etwas andere Computerspiele

■ Dozent bei den Informatikern an der Uni Bremen

taz: Informatik und Kunst, das klingt nach zwei völlig verschiedenen Richtungen. Wie passt das zusammen? Bernd Robben: Das ist nicht ganz so weit weg, wie es sich anhört. Eine bestimmte Art von Kunst spielt bei der Gestaltung von Computerspielen immer eine Rolle. Wir haben mit den Studenten während der Lehrveranstaltung aber auch Ausstellungen besucht, wie die „transmediale“ in Berlin.

Was erwartet die Gäste in der Ausstellung?

Es gibt fünf oder sechs Installationen zu sehen. Eine davon ist zum Beispiel der Hugoball. Der spielt dadaistische Lautgedichte ab, auditiv, so dass man sie hört, und in computergenerierter Schriftform. Das Ganze wird als Computerspiel dargestellt, bei dem der Spieler mit einem handelsüblichen Föhn mit diesen Lautgedichten interagiert. Durch den Föhn wird ein Tennisball gespielt und seine Position wird vom Computer erkannt. Der Spieler muss dabei bestimmte saure oder süße Worte treffen, denn eine Vorgabe war ja, dass eine bestimmte Süße erreicht wird.

Süße?

Ja. Das war eine abstrakte dadaistische Vorgabe. Davon gab es drei: es mussten außerdem ein Maskottchen und ein Haushaltsgerät als Eingabemedium integriert werden. Das haben die Gruppen sehr verschieden umgesetzt. Eine hat ein klassisches Spiel wie Pacman programmiert, aber eben spielbar mit Kochlöffeln. Als Belohnung gibt es dann Schokolade. Eine andere Gruppe hat Toaster als Eingabegerät. Mit den digitalen Toastbrotscheiben spielt man dann Frühstückskrieg.

Und da kann man spielen?

Ja, bis einschließlich Ostermontag. Interview: kk

Informatik trifft Kunst, Weserburg. Eröffnung heute 18 Uhr