Früchte eines späten Sommers

OBST Die verzögerte Erdbeersaison sorgt für ein pralles Angebot auch im Juli/ August

Fans deutscher Erdbeeren dürfen sich dieses Jahr auch noch im Hochsommer über ein gutes und günstiges Angebot freuen. Der lange Winter hat die Saison nach Expertenangaben verzögert. „Im Moment haben wir eine Periode reichlicher Marktversorgung, das ist zu dieser Zeit eigentlich nicht mehr üblich“, sagte der Bereichsleiter Gartenbau aus der Bonner Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI), Hans-Christoph Behr. Die Verzögerung beim Angebot habe die Sommerfrucht anfangs spürbar verteuert. Im Juli profitierten Verbraucher aber.

So zahlten Erdbeerliebhaber nach AMI-Angaben Anfang Juli im Schnitt bundesweit 2,98 Euro pro Kilogramm – 28 Cent weniger als im Vorjahr und sogar 1,40 Euro weniger als 2011. Das bedeute aber nicht, dass die Saison in Gänze preisgünstiger für die Verbraucher war. Der aktuelle Vorteil war zum Saisonstart im ungewöhnlich kühlen Frühling ein Nachteil.

Albert Nordmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bestätigt den Trend zum verzögerten Start. „Das ist nicht unbedingt ein Problem, aber die Konkurrenzprodukte nehmen dann schon zu“, sagte er mit Blick auf Kirschen oder Äpfel. Nordmann und Behr berichteten zwar übereinstimmend, dass Verbraucher in der Regel geduldig auf heimische Erdbeeren warteten. Womöglich hätten es aber die Importe diesmal zum Saisonstart leichter gehabt.

Ob bei den Erdbeeranbauern die Kasse stärker klingelt als 2012, steht den Experten zufolge noch nicht fest. Dafür sei es noch zu früh. „Ein Angebot mengenmäßig auf hohem Niveau wird es bis in den August hinein geben“, sagte Nordmann. Behr bestätigte: Normalerweise sei der Juni der stärkste Monat – nun werde es der Juli sein.  (dpa)