DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL
: Zebrastreifen

■  Um Pferde vor Bremsen und Stechmücken zu schützen, malen Reiter ihnen Zebrastreifen aufs Fell

Die Hitze treibt äußerst interessante Blüten. So malen Pferdebesitzer zum Schutz ihrer Tiere gegen Bremsen und Stechmücken ihren Vierbeinern Zebrastreifen aufs Fell, um die Blutsauger mit dem kontrastreichen Streifenmuster in die Irre zu führen. Für dunkle Pferde eigenen sich logischerweise helle Streifen, für helle Pferde dunkle Streifen, Hauptsache, kontrastreich und vertikal. Verwendet wird Fingerfarbe, ein Gemisch aus Wasser, Mehl und Kohle oder Viehmarkierungsstifte.

Auf Facebook hat sich die Gruppe „Bremsenfrei dank Zebrastreifen“ gegründet, bisher haben mehr als 9.200 Personen den „Gefällt mir“-Knopf gedrückt. Auch in Pferdeforen wird das Thema lebhaft diskutiert. „Bei der Plage ist uns jedes Mittelchen recht, unsere Pferde heil zu lassen.“ „Klappt gut, deutlich weniger Bremsen. Sie schwirren rum, landen aber nicht mehr.“ „Funktioniert super.“ Nur wenige Reiter halten nichts von diesem „Rosstrick“: „Gestreift reiten werde ich sicher nicht.“ Oder: „So weit kommt das noch, dass ich jeden Tag aufs Neue ’n Zebra male.“

Wissenschaftliche Versuche haben vor einem Jahr bewiesen, dass den Zebras das kontrastreiche Streifenmuster auch als Schutz vor Insekten dient. Zuvor hatten die Forscher angenommen, das Muster erschwere Raubtieren das Erspähen ihrer Beute. Wissenschaftler rätseln aber noch immer, wie die abstoßende Wirkung auf Blutsauger genau funktioniert. „Vielen Insekten ist das mit Sicherheit völlig wumpe“, sagt Tierarzt Burkhard Bauer, Experte für blutsaugende Insekten an der Freien Universität Berlin. WAHN