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: Union sucht nach Antworten

ZWEITE LIGA Nach dem missglückten Saisonauftakt mit nur einem Zähler aus zwei Spielen wird bei Union die Fehleranalyse betrieben. Um einen Fehlstart wie in der abgelaufenen Spielzeit zu vermeiden, stehen die Köpenicker im Pokal und Meisterschaft bereits stark unter Druck

„In Dresden müssen wir unsere Leistung steigern. Das ist klar“

UWE NEUHAUS, TRAINER FC UNION

Am Sonntag hatten die Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union Berlin noch frei, einen Tag später beginnt jedoch die Aufarbeitung des erneut schwachen Auftritts bei Arminia Bielefeld. Nach dem 1:1 steht für die mit Vorschusslorbeeren versehenen Köpenicker nur ein Punkt auf dem Konto. Erinnerungen an die abgelaufene Saison werden wach, als Union nach fünf Partien nur einen kümmerlichen Zähler vorweisen konnte.

Um ein Déjà-vu zu vermeiden, sollen nun die ersten Pflichtspielsiege der Saison in den Auswärtsspielen im DFB-Pokal bei Drittligist Jahn Regensburg und bei Dynamo Dresden eingefahren werden. „Wir müssen uns schon anstrengen, um im Pokal weiterzukommen. Und in Dresden müssen wir unsere Leistung weiter steigern. Das ist klar“, sagte Trainer Uwe Neuhaus.

Unions-Chefcoach machte beim 1:2 gegen Bochum und dem 1:1 in Bielefeld verschiedene Formen der Schwäche aus. „Die Mannschaft kommt nicht in Fahrt. Die Ursachen sind von Woche zu Woche unterschiedlich. In Bielefeld hatten wir ein Defizit im Zweikampfverhalten, sowohl defensiv als auch offensiv“, meinte Neuhaus: „Das war schon krass.“

Gegen Bochum habe es an der Präzision und den Flanken gehapert. Seinen Unmut über seine Spieler ließ er in Bielefeld an einer Wasserflasche aus und musste erstmals in seiner Amtszeit seit 2007 auf der Tribüne Platz nehmen. „Die Schiris müssen handeln, sonst werden sie abgestuft“, zeigte Neuhaus in der B.Z. Verständnis für Referee Deniz Aytekin. „Aber dann werden da bald nur noch Marionetten auf der Trainerbank sitzen.“

Die Spieler gehen selbstkritisch mit der Situation um. „Wir haben nach einer guten Vorbereitung in den ersten beiden Spielen nicht das abgerufen, wozu wir in der Lage sind. Jeder muss vor seiner Haustür kehren und seine Leistung auf den Platz bringen“, sagte Verteidiger Fabian Schönheim und fügte hinzu: „Es kann nicht unser Anspruch sein, unten im Abstiegskampf zu stecken. Jetzt steht Regensburg an, dann das Derby in Dresden, was auch für unsere Fans sehr wichtig ist. Da müssen wir konstant gute Leistungen bringen.“

Auf dem Weg dorthin setzt Union auf einen gesunden Konkurrenzkampf. Bereits am Dienstag (18.00 Uhr) gibt es beim Test gegen den polnischen Zweitligisten Flota Swinemünde die nächste Bewährungsprobe. „In diesem Freundschaftsspiel können sich andere Spieler aufdrängen. Ich glaube, dass der Konkurrenzkampf wieder auflebt“, sagte Neuhaus. MATTHIAS KOCH (dpa)