NRW-Lehrer streiken

Gewerkschaft ruft heute zu Protesten in Berlin auf. Schulministerin kritisiert Unterrichtsausfall

DÜSSELDORF taz ■ Die Lehrer-Gewerkschaft GEW NRW hat die angestellten LehrerInnen für heute zum Warnstreik in Berlin aufgerufen. Etwa 200 nordrhein-westfälische Schulen wollen sich an den Protesten beteiligen. „Jede Schule wird mindestens einen Vertreter oder eine Vertreterin schicken“, sagt GEW-Sprecher Berthold Paschert. Für einige Kommunen in NRW sind zudem lokale Aktionen geplant.

Unter dem Motto „Protest in Berlin statt Unterricht in der Schule!“ wollen die Gewerkschafter mit der bundesweiten Aktion unter anderem gegen die Aufhebung des Flächentarifvertrag und längere Wochenarbeitszeiten protestieren. Anlass sind die gescheiterten Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern im öffentlichen Dienst der Bundesländer. In NRW sind unter den rund 180.000 LehrerInnen etwa 35.000 nicht verbeamtet.

„Die Arbeitsbedingungen in den Bildungseinrichtungen stehen auf dem Spiel“, sagt Andreas Meyer-Lauber, GEW-Landeschef. Längere Arbeitszeiten verschlechterten die Rahmenbedingungen, und damit die Qualität von Bildung. Zudem kritisiert die GEW die bundesweit unterschiedlichen Tarife. „Es kann nicht sein, dass eine Lehrerin in Gelsenkirchen weniger verdient als in Stuttgart“, so Paschert.

Landesschulministerin Barbara Sommer (CDU) hatte den Streikaufruf kritisiert, weil dadurch an vielen Schulen Unterricht ausfällt. Die GEW hatte zuvor in einem Schreiben an die Schulleiter darauf hingewiesen, dass keine Beamten als Vertreter eingesetzt werden dürften. „Unterrichtsausfälle können wir nicht ausschließen“, so Sprecher Paschert. Es sei aber davon auszugehen, dass viele Schulen für Vertretungen sorgen werden. Zudem nähmen die Angestellten nur ihr demokratisches Recht in Anspruch. GESA SCHÖLGENS