Angriff auf Guttenberg im Ausschuss

KUNDUS Entlassener General Schneiderhan: Minister war informiert

BERLIN taz/rtr/apn | Der entlassene Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, weist Vorwürfe zurück, er habe Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg Berichte über den Kundus-Luftangriff vorenthalten. Sowohl der CSU-Politiker als auch sein Vorgänger Franz Josef Jung (CDU) seien ausreichend informiert und in den Stand der „Urteilsfähigkeit“ versetzt worden, sagte Schneiderhan am Donnerstag vor dem Kundus-Untersuchungsausschuss des Bundestags.

Schneiderhan schilderte, welche Verwirrung es in den ersten Tagen nach dem Luftangriff vom 4. September über die Zahl der Toten und Verletzten gegeben habe. Dass entgegen vielen Indizien und auch dem „Gefühl“ aller Generäle tagelang vom Verteidigungsministerium die Existenz ziviler Opfer geleugnet wurde, gehe darauf zurück, dass man Oberst Georg Klein, der den Luftangriff befohlen hatte, schützen wollte. Schneiderhan bestätigte aber auch, dass es eine „Gruppe 85“ im Verteidigungsministerium unter Staatssekretär Peter Wichert gegeben habe, zu der er aber nicht gehört habe. Spiegel Online berichtete, dass es im Ministerium eine Arbeitsgruppe „aus mindestens fünf Beamten“ gab, um die Ermittlungen der Nato zu beeinflussen und Kritik an der Bundeswehr zu verhindern.

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