Betr.: Kinotaz

A

Aeon Flux USA 2005, R: Karyn Kusama, D: Charlize Theron, Marton Csokas

„Von der Welt bleibt 2411 nur das sehr aufgeräumte Bregna übrig – als dynastisches Terrorregime. Gegen die Junta aus Wissenschaftlern kämpft Charlize Theron als bestes Pferd im Stall einer urbanen Guerilla – so augenscheinliche Outcasts, dass sie wohl bei jeder Verkehrskontrolle rausgefischt würden. Während sich der Chef-Wissenschaftler als doch nicht so böse entpuppt, springt Theron durch die Stadt, dass es eine reine Freude ist - zumal sie dabei ihre SM-Garderobe nie ablegt. Die Geschichte fängt schwach an, um alsbald stark nachzulassen.“ (tip) HB:Cinemaxx, Cinespace; H: CinemaxX

Antarctica – Gefangen im Eis USA 2005, R; Frank Marshall, D: Paul Walker, Bruce Greenwood

„Abenteuerfilm über den Überlebenskampf einer in der Antarktis verschollenen Expedition. Inspiriert von einem wahren Vorfall aus dem Jahr 1957, der bereits in dem japanischen Film ‚Nankyoko Monogatari‘ thematisiert wurde, schickt Frank Marshall in seiner ersten Regiearbeit seit ‚Congo‘ im Jahr 1995 Paul Walker (‚2 Fast 2 Furious‘), Jason Biggs (‚American Pie‘) und Bruce Greenwood (‚I, Robot‘) in ein Filmabenteuer, das allen Stärken des Regisseurs (‚Überleben!‘) in die Hände spielt.“ (Blickpunkt:Film) HB: CineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

B

Babam ve oglum – Mein Vater und mein Sohn Türkei 2005, R:Cagan Irmak, D: Çetin Tekindor, Fikret Kuskan / Originalfassung mit Untertiteln

„‚Babam ve Oglum‘ ist ein politisch angehauchtes Komödien-Drama, in dem ein 7-jähriger Sohn mit seinem alleinerziehenden Vater aus der Großstadt das erste Mal zu seinem Opa aufs Land fährt. Opa und Papa sind seit den Tumulten der 80er (bei denen der kleine Deniz auch seine Mama verloren hat) im Streit und hatten bis dato keinen Kontakt zueinander. Während Deniz versucht, sich an die neue ländliche Umgebung und das Leben dort zu gewöhnen, bekommt er zwangsläufig die ganzen familiären Meinungsverschiedenheiten mit. Er schafft es jedoch, das Eis zwischen den beiden Erwachsenen zu brechen.“ (Pauker.at) HB: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Babettes Fest Dänemark 1986, R: Gabriel Axel, D: Stéphane Audran, Hanne Stensgaard

„In einem kargen norddänischen Fischerstädtchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führt eine französische Köchin den Haushalt zweier in asketischer Frömmigkeit lebender alternder Schwestern. Sie erfüllt sich einen Lebenswunsch und bewirtet die pietistischen Dörfler selbstlos mit einem kulinarischen Mahl erster Güte. Leichthändig inszenierte Literaturverfilmung mit ausgesucht schönen Bildern, die mit ihren Figuren behutsam umgeht und lebensbejahende Elemente etwas überschwänglich betont, ohne in eine Karikatur protestantischer Frömmigkeit zu verfallen.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: Atlantis

Brokeback Mountain USA 2005, R: Ang Lee, D: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal

„Zwei junge Cowboys, die 1963 am Fuß der Rokky Mountains Schafe hüten, entdecken in der Einsamkeit der Natur ihre Zuneigung füreinander. Trotz der gegenseitigen Verbundenheit und dem Wissen, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden haben, schlagen sie getrennte Lebenswege ein, halten ihre Beziehung aber bis in die 1980er-Jahre aufrecht und treffen sich immer wieder in der Abgeschiedenheit der Berge. Zutiefst anrührender Film, dessen Darsteller ihre Figuren mit glaubhaftem Leben erfüllen und ihnen doch ihr Geheimnis belassen. In den Hoffnungen, Sehnsüchten und Lebenslügen des Paares vermittelt der meisterhaft inszenierte, episch breite Film die Einsamkeit und Ängste seiner beiden Protagonisten.“ (filmdienst) HB: Schauburg, CineStar; OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz; Kino am Raschplatz

C

Das Cabinet des Dr. Caligari Deutschland 1919/1920, R: Robert Wiene, D: Werner Krauß, Friedrich Feher, Lil Dagover / Stummfilm mit Live-Musikbegleitung durch das Landesjugendorchester Bremen

Artikel auf der übernächsten Seite HB: Kino 46

Caché Frankreich/Österreich/Deutschland 2005, R:Michael Haneke, D: Daniel Auteuil, Juliette Binoche

„Ein Pariser Intellektuellen-Paar fühlt sich durch anonyme Videokassetten mit Aufnahmen seiner Wohnung bedroht. Diese Ausgangssituation entwickelt sich zu einem beklemmend dichten Drama, in dem Michael Haneke in gewohnt spröder, sehr konzentrierter Manier das Publikum in die Rolle des Fährtenlesers zwingt, der parallel zu den Figuren, aber auch im kritischen Abstand die sparsam ausgestreuten Hinweise entschlüsseln soll. Spannend daran ist weniger die psychologische Ebene als die überraschend bittere Anklage der intellektuellen Führungsschicht, die sich im Wald der Zeichen und Bedeutungen verloren hat und sich, ohne Zugang zum Körper oder zu den Gefühlen, nicht mehr der Realität stellt.“ (filmdienst) HB: City; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Capote USA 2005, R: Bennett Miller, D: Philip Hoffman Seymour, Catherine Keener

„Der Schriftsteller Truman Capote gehört zu den schillerndsten Figuren der modernen amerikanischen Literatur. Keines seiner Werke sorgte für mehr Wirbel als ‚Kaltblütig‘, der zwischen Reportage und Roman changierende Bericht über zwei Verbrecher, die wegen grausamen Mordes an einer Familie in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung warten. Regisseur Bennett Miller zeigt Capote in der Phase der Arbeit an seinem Buch, schwankend zwischen der Suche nach Wahrheit und der Sucht nach Ruhm und Anerkennung. Bemerkenswert die Arbeit von Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman, der für seine Darstellung des exzentrischen, zwielichtigen Literaten für den Oscar nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) HB: Cinemaxx, H: CinemaxX Raschplatz

Casanova USA 2005, R: Lasse Hallström, D: Heath Ledger, Sienna Miller

„Ein Fest der schönen Menschen, der prächtigen Gewänder und der knallbunten Stadtansichten von Venedig ist dieser Film des Regisseurs Lasse Hallström, und gut gelaunt und witzig und rasant ist er noch dazu. Giacomo Casanova ist hier eine Art Mozart der Liebeskunst und wieselt genialisch von einer Gespielin zur nächsten, bis er der allerliebsten Schriftstellerin Francesca Bruni verfällt. Weil die aber ebenso wie Casanova selbst schon anderweitig versprochen ist und auch noch die heilige katholische Inquisition dem Beischlafvirtuosen Giacomo an den Kragen will, gibt es viele lustige Verfolgungsjagden, Maskeraden und Verwechslungsspiele. Es ist wahr, dass die Figur des historischen Casanova in diesem Ringelpiez munter entstellt wird zum Helden einer Knutsch-und-Degen-Story. Aber geschenkt; wie eine irre Karussellfahrt versetzt einen Hallströms Film in einen süßen, bedenkenlosen Schwindel.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, Cinespace; H:CinemaxX Raschplatz

Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia USA 2005, R: Andrew Adamson, D: Georgie Henley, William Moseley

„Vier Geschwister geraten während des Zweiten Weltkriegs in eine Parallelwelt. Im winterlichen Reich von Narnia, das von einer bösen weißen Hexe beherrscht wird, schlagen sie sich auf die Seite des Löwen Aslan, der eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse herbeiführt. Verfilmung des ersten Teils der ‚Chroniken von Narnia‘ von C.S. Lewis, die vor allem Kenner der Romane begeistert.“ (filmdienst) HB: City, Cinespace

Couchgeflüster USA 2005, R: Ben Younger, D: Meryl Strep, Uma Thurman

„Die Karrierefrau Rafi gerät in eine Krise, als ihre Beziehung zerbricht. Sie kommt darüber nur hinweg, weil ihr ihre Psychotherapeutin Lisa als Ratgeberin zur Seite steht. Bald ist Rafi für eine neue Liebe bereit, die sie in dem wesentlich jüngeren Künstler David findet. Allerdings ahnt sie nicht, dass David der Sohn ihrer Therapeutin ist – die in peinliche Situationen gerät, als Rafi ihr während ihrer Sitzungen haarklein die Details der neuen Beziehung erläutert, wodurch die Mutter Dinge erfährt, die sie nie wissen wollte. In bester Woody-Allen-Tradition und mit messerscharfem Dialogwitz wirft der Film einen satirischen Blick auf Neurosen der gehobenen New Yorker Gesellschaft.“ (Rheinischer Merkur) HB:CinemaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Raschplatz

D

Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith

“In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington und ihre distinguierte Schwester Janet einen bewusstlosen jungen Mann und nehmen ihn bei sich auf. Melancholisch-romantisches Drama mit den ,Grandes Dames‘ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: City

E

Eine zauberhafte Nanny Großbritannien 2005, R: Kirk Jones, D: Emma Thompson, Colin Firth

„Märchenhafte Komödie über eine Nanny, die einer siebenköpfigen Schar von ausgemachten Rackern nur mit Zauber beikommen kann. Nach ihrem Oscar-prämierten Skript zu ‚Sinn und Sinnlichkeit‘ adaptiert Emma Thompson die englische Kinderbuchreihe ‚Nurse Matilda‘. Das Ergebnis ist liebenswert altmodische, in Konflikten und Gags harmlose Familienunterhaltung, die mit kindlichen Protagonisten und Slapstick bei den Jüngsten gut ankommen wird.“ (Blickpunkt:Film) HB: , CinemaxX, CineStar, Cinespace; DEL: MaxX, OL: CinemaxX; H: CinemaxX

Elementarteilchen Deutschland 2005, R: Oskar Roehler D: Moritz Bleibtreu, Christian Ulmen, Martina Gedeck, Franka Potente,

„Verfilmung von Michel Houellebecqs Skandalroman um zwei ungleiche Brüder, die aus ihrer Liebesunfähigkeit radikal unterschiedliche Konsequenzen ziehen. Michel widmet sich als Molekularbiologe der Erforschung der menschlichen Reproduktion ohne Sexualität, während der Lehrer Bruno verzweifelt der ultimativen sexuellen Befriedigung nachjagt. Oskar Roehler hat aus der pessimistischen Bestandsaufnahme einer Spezies am Rande der Selbstzerstörung einen anrührenden, menschlichen und vitalen Film mit großem Staraufgebot gemacht.“ (tip) HB: Gondel, CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL: Wall Lichtspiele, CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Elisabeth Kübler-Ross – Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ.“ (tip) HB: Schauburg; OL: Casablanca; H: Apollo-Studio

Entgleist USA 2005, R: Mikael Hafström, D: Vincent Cassel, Clive Owen

„Nach einem Schäferstündchen, das in einen brutalen Überfall auf das Liebespaar mündet, wandelt sich das Leben eines geplagten Familienvaters zum Albtraum, da er erpresst wird. Als er jedoch erkennt, dass er das Opfer eines abgekarteten Spiels ist, schlägt er mit aller erdenklichen Brutalität zurück. Eindimensional entwikkelter Thriller, der kaum Spannung aufbaut oder Überraschungen produziert. Er beschwört die moralische Festung der bürgerlichen Kernfamilie und kämpferische Tugenden, die in eine reaktionäre Selbstjustiz-Mentalität münden.“ (filmdienst) HB: CineStar, Cinespace; H: CinemaxX Nikolaistraße

F

Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine Deutschland 2005, R: Guiseppe Maurizio Langanà, D: Patrick Flecken, Sunnyi Melles

„Felix, der abenteuerlustige Kuschelhase, geht auf Zeitreise durch die Vergangenheit. Nach dem erfolgreichen ersten Film ‚Felix – Ein Hase auf Weltreise‘ mit dem toughen Langohr, der in Deutschland fast 1,2 Mio. Zuschauer in die Kinos lockte, folgt nun die aufwändige Fortsetzung. Erneut basierend auf den erfolgreichen Kinderbüchern von Annette Langen und Constanza Droop, kann der Film auch mit namhaften Synchronsprechern wie Barbara Rudnik oder Comedian Hans-Werner Olm aufwarten.“ (Blickpunkt:Film) HB: CinemaxX, CineSpace, CineStar, OL: CinemaxX, Casablanca; DEL: MaxX; BHV: Apollo; H: CinemaxX

Fremde Haut - In Orbit Deutschland 2005, R: Angelina Maccarone, D: Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau

„Eine Iranerin, die wegen Homosexualität aus ihrer Heimat flieht, nimmt in Deutschland die Identität eines toten Landsmannes an. Sie taucht in der schwäbischen Provinz unter, wo sie das Interesse einer jungen Frau weckt, die sich von dem introvertierten „Mann“ angezogen fühlt. Eine der Dramaturgie des Fernsehspiel verpflichte Geschichte, die ihre hoch aktuelle Flüchtlingsthematik durch eine Vielzahl von Nebensträngen überfrachtet. Atmosphärisch dichte Bilder und das überzeugende Spiel der Hauptdarstellerin entschädigen allerdings für manche Schwäche.“ (filmdienst) HB: City

G

Die Geisha USA 2005, R: Rob Marshall, D: Zhang Ziyi, Michelle Yeoh

„Die kleine Chiyo muss ihre mittellose Fischerfamilie verlassen, um als Hausmädchen in einem Geisha-Haus in Kyoto Geld zu verdienen. Trotz vieler Intrigen wird aus ihr die berühmteste Geisha Kyotos. Die prachtvolle Verfilmung von Arthur Goldens romantischem Liebesroman durch „Chicago“-Regisseur Rob Marshall ist trotz einer Anhäufung kultureller Missverständnisse eine herzerweichende Liebesgeschichte mit hervorragenden Schauspielern.“ (tip) HB:CinemaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Raschplatz

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst - und des Kinos.“ (tip) HB: City

Good Woman – Ein Sommer in Amalfi USA/Italien 2004, R: Mile Barker, D: Helen Hunt, Scarlett Johansson

„Während der Großen Depression in den 1930er-Jahren flieht eine mittellose amerikanische Lebedame nach Europa und schleicht sich mit List und Esprit im italienischen Badeort Amalfi in die besseren Kreise ein. Verfilmung des erfolgreichen Theaterdebüts von Oscar Wilde als melancholische Komödie.“ (filmdienst) HB: City

H

Harry Potter und der Feuerkelch USA 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Mit sicherer Hand hat Mike Newell die mäandernde Geschichte der 700-Seiten-Vorlage kondensiert: Zwar sind dabei einige liebgewordene Nebenhandlungen auf der Strecke geblieben, doch die aparte Düsternis der vierten Potter-Adaption macht den Verlust schnell vergessen.“ (tip) HB: City; H: CinemaxX Raschplatz

Der Herr der Diebe Deutschland 2005, R: Richard Claus, D: Aaron Johnson, Jasper Harris

„Der erste Spielfilm nach einer Vorlage der Bestsellerautorin Cornelia Funke erzählt eine märchenhafte Robin-Hood-Geschichte: Ein 15-Jähriger kommandiert eine Bande von Kindern, die böse Reiche beklauen, um sich selbst zu helfen. Doch als zwei Waisenkinder zu der Gruppe stoßen, die auf der Flucht vor ihren Pflegeeltern und einem Privatdetektiv sind, gerät die infantile Gauneridylle in Gefahr. Der rührselig-phantastische Stoff, von Regisseur Richard Claus mit aller gebotenen Harmlosigkeit inszeniert, dürfte vor allem jungen Zuschauern gefallen, denen der letzte „Harry Potter“ zu grausam war.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, Cinespace; CineStar; H: CinemaxX

Himmel und Huhn USA 2005, R: Mark Dindal

„Dass sich mit altmodisch gezeichneten Trickfilmen kein Sechsjähriger mehr beeindrucken lässt, haben mittlerweile sogar die Disney-Studios erkannt. So kommt die Geschichte von Hühnchen Juniors Kampf um seinen guten Ruf und gegen eine Flotte aggressiver Aliens in teuerster 3-D-Computer-Animation daher. Rigoros gespart wurde dagegen an Herz und Humor. Als wäre das nicht schlimm genug, hat man für die deutsche Fassung ausgerechnet Verona Pooth als Stimme der weiblichen Hauptrolle engagiert.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, Cinespace, Cinestar; DEL: MaxX; OL: Wall-Lichtspiele, CinemaxX; H: CinemaxX

Die Hintertorkamera bei Werder Bremen

„Jeder kennt aus dem Fernsehen die Namen der Stars und weiß, wann Johan Micoud einen genialen Pass auf Miroslav Klose gespielt hat. Aber wer kennt schon die Nöte von Sportreportern und Sportredakteuren? Warum gibt es vom ersten Tor der Bundesliga überhaupt keine bewegten Bilder? Und wie berichtet man, wenn wegen fehlender Rechte nichts vom Spiel gezeigt werden darf? Was bespricht man mit Spielern, denen die Sprachkenntnisse oder manchmal gar die Worte fehlen? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt der »FernsehHeimat«, die der Journalist und Fußball-Kenner Otmar Willi Weber moderiert und mit unbekannten und skurrilen Beiträgen aus dem Archiv von Radio Bremen garniert. Es werden Gäste von Werder Bremen erwartet.“ (Kommunalkino) HB:Kino 46

Hollands Licht Niederlande 2003, R: Pieter-Rim de Kroon / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Vermeer, Rembrandt, van Ruisdael – unzählige Künstler feierten die Helligkeit und Klarheit des Lichts in ihren Werken. In faszinierenden Landschaftsaufnahmen hinterfragt dieser außergewöhnliche Dokumentarfilm Mythos und Realität des legendären niederländischen Lichts, das besonders in der Malerei des 17. Jahrhunderts seinen Ausdruck fand. Ein Jahreszyklus mit immer derselben Landschaft zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten lässt den Zuschauer in das Licht zwischen tiefem Himmel und flacher Landschaft eintauchen. Doch neben der sinnlichen Erfahrung vermittelt der Film auch Kritik: Als ab 1927 Teile des Ijsselmeeres im Norden der Niederlande trocken gelegt wurden, soll das holländische Licht an Strahlkraft verloren haben – meinte Joseph Beuys.“ (Kommunalkino) HB: Kino46

I

Im Dutzend billiger 2 – Zwei Väter drehen durch USA 2005, R: Adam Shankman, D: Steve Martin, Bonnie Hunt

„Fortsetzung des in den USA sehr erfolgreichen ‚Im Dutzend billiger‘, in der Steve Martin, Bonnie Hunt und Co. im Urlaub in Konkurrenz mit einer anderen Familie treten. Neben Regisseur Shawn Levy und seinen Stars wurden sämtliche Darsteller des ersten Teils wieder verpflichtet (neu mit dabei sind Vollblutkomödiant Eugene Levy und Carmen Electra), und so sind auch Ton, Look und Humor wieder beinahe identisch. Was nicht kaputt ist, muss man auch nicht richten.“ (Blickpunkt:Film) HB: CinemaxX; Cinespace, CineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

In den Schuhen meiner Schwester USA 2005, R: Curtis Hanson, D: Cameron Diaz, Toni Collette

„Pummelchen Rose (Toni Collette) und Partygirl Maggie (Cameron Diaz) verbindet nichts als die Gene und die Leidenschaft für sündhafte Stilettos. Oder? Die wundersame Geschichte einer Familienzusammenführung. Mit viel Herz, schrulligem Witz und einer Prise Kitsch zeigt Curtis Hanson, wie Rose daraufhin zaghafte Schritte aus dem Spießertrott wagt, während Maggie in Ermangelung einer Bleibe zur Großmutter ins Altenheim nach Florida zieht. Dort lernt das oberflächliche Luder ein paar Lektionen über das Leben. Ein Frauenfilm? Vielleicht. Doch einer mit außergewöhnlich viel Charme und Selbstironie.“ (Cinema) HB: City

K

Knallhart Deutschland 2006, R: Detlev Buck, D: David Kross, Jenny Elvers

„Dies ist ein kleiner, böser, ganz und gar aufgeweckter Film über eine böse und hellwache Stadt, noch nicht ganz ‚Mean Streets‘, aber auch längst nicht mehr ‚Sommer vorm Balkon‘. Ganz nebenbei gelingt ‚Knallhart‘ noch die schauspielerische Auferstehung von Jenny Elvers-Elbertzhagen, und genauso beiläufig erfindet sich Detlev Buck, der lange unter seinem Image als Komödienregisseur gelitten hat, mit diesem Film noch einmal neu. ‚Knallhart‘ ist ein Film aus Klischees, aber die Klischees sind auch wahr, so wie die Wohnungen, die Schulhöfe, die Friseursalons und Unterführungen wahr sind, in denen Buck gedreht hat.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) HB: Schauburg; CineStar; OL: Casablanca; H: CinemaxX Nikolaistraße

Kurtlar Vadisi – Tal der Wölfe Türkei 2006, R: Serdar Akar, D: Necati Sasmaz, Billy Zane / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Film predigt eine türkisch-arabische Teilung Iraks, nachdem es ‚diesem Land nie mehr so gut ging wie unter unseren Vorvätern‘. Die miese Karikatur alles Kurdischen unterscheidet sich nicht von der Darstellung alles Jüdischen in NS-Filmen. Hingegen wird Antisemitismus weit unterschwelliger angespielt als schlicht offener Hass auf Bushs Amerika, was bei der offiziellen Patenrolle, die Bush für die Türkei in der EU spielt, bemerkenswert scheint. Das dumpfe Gut-Böse-Schema, der morbide US-Offizier, der die türkische Heldin zur Märtyrerin metzelt, für die die Rambos dann Rache nehmen – reines Hollywood, sehr amerikanisch. Vorteil Deutschland: Die Guten fahren alle BMW und Mercedes.“ (Friedrich Küppersbusch) HB: CineStar (OmU)

L

L.A. Crash USA 2004, R: Paul Haggis, D: Don Cheadle, Sandra Bullock

Als Oscargewinner wieder im Kino: „Bittere Bestandsaufnahme eines der Selbstzerstörung ergebenen gesellschaftlichen Ist-Zustandes. 36 Stunden, in denen er ein gutes Dutzend Figuren stellvertretend durch exemplarische Situationen jagt, reichen Regisseur Paul Haggis, um einen seelenvergiftenden Mechanismus zu beschreiben, einen Teufelskreis aus oberflächlicher Wahrnehmung, rassistischen Kurzschlussurteilen und menschlichem Versagen. Dass seine Analyse nicht im Plakativen versandet, dafür sorgt die Besetzung mit durchweg glänzend agierenden Schauspielern, die ihren Charakteren eine Glaubwürdigkeit und Komplexität verleihen, die über den ideellen Auftrag der jeweiligen Figur weit hinausreicht.“ (tip) HB: CinemaxX; OL: CinemaxX; H: Kino am Raschplatz

L‘ auberge espagnole – Wiedersehen in St. Petersburg Frankreich/Großbritannien 2005 , R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Kelly Reilly / teilweise Originalfassung mit Untertiteln

„Die Fortsetzung von ,L‘auberge espagnole‘ bietet kurzweiliges Kinovergnügen: Fünf Jahre nach seinem Auslandssemester in Barcelona muss ein mittlerweile knapp 30-jähriger charmant-chaotischer Träumer die Weichen für sein weiteres Leben stellen.“ (filmdienst) HB: Gondel

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„Das Leben der Anderen“ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Mitgefühl inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die ehemalige DDR, statt dessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit großen Mitgefühl erzählt. (hip) HB: Cinema

Der letzte Trapper Frankreich/Kanada 2004, R: Nicolas Vanier

„Norman Winther ist einer der letzten Fallensteller, der in den Rocky Mountains auf althergebrachte Weise lebt: in einsam gelegenen Holzhütten, die er sich regelmäßig in neuen Jagdrevieren baut, ohne Strom und fließend Wasser. Der Film beobachtet das Trapper-Paar über ein ganzes Jahr, wobei die großartigen Landschaftsaufnahmen allein schon das Eintrittsgeld wert sind. Allerdings hat der Regisseur Nicolas Vanier die dokumentarischen Beobachtungen durch Spielszenen ergänzt, was das Vergnügen trübt.“ (Cinema) HB: City

Lord of War – Händler des Todes USA 2005, R: Andrew Niccol, D: Nicolas Cage, Ethan Hawke

Ein Waffenhändler steigt aus bescheidenen Anfängen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zum Multimillionär auf und kann seinen Profit durch Lieferungen a n einen liberianischen Diktator mehren, der sein Volk in einem langjährigen Bürgerkrieg abschlachten lässt. Der aus der Perspektive des „Täters“ erzählte Film spiegelt zwar den Zynismus der Branche, lotet sein Thema jedoch nicht aus, sondern erschöpft sich in inszenatorischen Grobschlächtigkeiten. Dadurch verpufft die politische Abrechnung zugunsten eines reinen Actionkinos. HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; DEL: MaxX, OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

M

Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth

Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Aber wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. (hip) HB: City

Match Point USA 2005, R: Woody Allen, D: Scarlett Johannson, Mathew Goode

„Einem jungen Engländer gelingt trotz geschliffener Umgangsformen und einem eisernen Willennicht der gesellschaftliche Aufstieg. Durch seine Tätigkeit als Tennistrainer lernt er eine junge Frau aus bestem Haus kennen und kann sich ihre Zuneigung sowie die Protektion ihrer Eltern sichern. Seine ehrgeizigen Pläne werden gefährdet, als er sich in eine glücklose amerikanische Schauspielerin verliebt. Woody Allens Film beginnt als elegante Gesellschaftskomödie, bevor er einen Fall ins Bodenslose beschreibt und schonungslos die Gleichgültigkeit und Grausamkeit hinter der glitzernden Fassade der High Society entlarvt. Hervorragend gespielt, reizvoll strukturiert durch pointiert kommentierende Opernarien.“ (filmdienst) HB: City; BHV: Apollo; H: CinemaxX Raschplatz

Mongolian Ping Pong China 2004, R: Ning Hao, D: Liban Bi, Lige Bi

“In grandiosen Bildern und mit einem ironischen Blick auf Tradition und Moderne erzählt Nachwuchsregisseur Ning Hao die Geschichte des Mongolenjungen Bilike, der eines Tages einen Tischtennisball findet. Durch diese ,mystische Perle‘ werden die letzten Wochen, die er vor der Einschulung bei der Herde seiner Eltern verbringt, zu einem großen Abenteuer.“ (tip) HB: Cinema

München USA 2005, R: Steven Spielberg, D: Eric Bana, Hanns Zischler

„Bei der Münchner Olympiade von 1972 verloren elf israelische Sportler durch einen palästinensischen Terroranschlag ihr Leben. Regisseur Steven Spielberg rekonstruiert den eigenmächtigen Vergeltungsfeldzug von Israels Geheimdienst Mossad, dessen Agenten die Attentäter und ihre Hintermänner auslöschen sollen. Die Szene, in der ein kleines Mädchen Opfer der Bomben zu werden droht, bietet reinste Hitchcock-Suspense. Spielberg bedient sich ausgiebig der stilistischen Vielfalt des Thriller-Genres, doch Botschaft und Haltung des Films weisen über Thriller-Grenzen weit hinaus. ‚München‘ ist ein quälendes, kontroverses Drama über die Frage, ob ein demokratisches System bestehende Rechte außer Kraft setzen darf, wenn es seinen äußeren und inneren Bestand bedroht wähnt. An diesen anderen ‚Krieg gegen den Terror‘ erinnern nicht umsonst die – noch stehenden – Twin Towers im Schlussbild.“ (Cinema) HB: CinemaxX, Cinespace; H: CinemaxX Raschplatz

N

The New World USA 2005, R: Terrence Malick D: Colin Farrell, Q‘Orianka Kilcher

„Historiendrama um die Legende der Häuptlingstochter Pocahontas und ihrer Liebe zu einem britischen Abenteurer. Sieben Jahre nach dem Kriegsfilm „Der schmale Grat“ erzählt Terrence Malick erneut eine Geschichte vom verlorenen Paradies, vom Verlust der Unschuld und der Zerstörung der Natur - in atemberaubenden, ausschließlich bei natürlichem Licht gefilmten Bildern. Und er kommt mit wenigen Dialogen aus. Wenn die Protagonisten ihr Handeln reflektieren, allen voran die bezaubernde Q‘Orianka Kilcher, geschieht das in Selbstgesprächen aus dem Off. Der Zuschauer entdeckt dabei vor allem eines wieder: die Faszination der Langsamkeit. Malick bleibt der große Mystiker des US-Kinos, den die Wahrheit hinter der Pocahontas-Legende nicht im Geringsten interessiert. Sein Statement zum Crash der Kulturen ist die Vision der Liebe.“ (Cinema) HB: CinemaxX, CineStar, CineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Noch einmal Ferien USA 2005, R: Wayne Wang, D: Queen Latifah, LL Cool J

„Die Verkäuferin Georgia hat maximal nur noch vier Wochen zu leben. Anstatt durchzudrehen entscheidet sie sich für den großen Stil. Sie plündert ihr Konto und fährt von New Orleans in ein tschechisches Nobelhotel, um einmal so richtig aus dem Vollen zu leben. Und siehe da: Auf einmal läuft bei ihr alles rund. Wayne Wang hat sein Remake der Alec-Guinness-Komödie ‚Ferien wie noch nie‘ zu einer charmanten Mainstream-Komödie aufpoliert, deren Sympathie den einfachen Menschen gehört. Ein warmherziger Film, er weckt Appetit aufs Leben.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

O

Old Boy Südkorea 2003, R: Park Chan Wook, D: Choe Min-shik, Yu Ji-tae / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Film erzählt eine der raffiniertesten und perfidesten Rachegeschichten des Kinos: Nach 15 Jahren Isolationshaft kommt ein Mann frei. Nun will er herausfinden, wer ihn all die Jahre in dem Verschlag gehalten hat – und vor allem: warum. Der südkoreanische Regisseur Park Chan Wook, der für den fulminanten Thriller beim diesjährigen Filmfestival von Cannes den Hauptpreis der Jury gewann, kann kaum laufen vor Vorstellungskraft. Spielend findet er unverbrauchte Bilder für die ohnmächtige Verzweiflung wie für die unbändige Wut seines Helden und zieht den Zuschauer mit virtuosen Montagen immer tiefer in den Strudel der blutigen Ereignisse hinein.“ (Der Spiegel) HB: Kino 46

R

Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet

„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe.“ (Cinema) HB: CinemaxX; H: Apollo-Studio, CinemaxX

Requiem Deutschland 2006, R: Hans-Christian Schmid, D: Sandra Hüller, Imogen Kogge

„‚Requiem‘ basiert auf einem Fall von Exorzismus, der sich 1976 im fränkischen Klingenberg ereignet hat. Die soeben auf der Berlinale als beste Schauspielerin ausgezeichnete Hauptdarstellerin Sandra Hüller verkörpert bezwingend eindringlich eine junge Katholikin, die mit ihrem Glauben ringt und sich von Dämonen besessen wähnt. Bewundernswert souverän trägt Hüller diesen Film, schultert den schweren Stoff mit Leichtigkeit. Dem Regisseur Hans-Christian Schmid (‚Crazy‘, ‚Lichter‘) ist ein ergreifendes Drama gelungen – das Psychogramm einer zerrissenen Frau und zugleich ein präzises Porträt der deutschen Provinz.“ (Der Spiegel) HB: Schauburg, CinemaxX; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Education-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) HB: City

Der rosarote Panther USA 2005, R: Shawn Levy, D: Steve Martin, Kevin Kline

„Zum Schreien blöd ist dieser Film – und das macht aus ihm eine durchaus würdige Neuauflage der einst durch den Regisseur Blake Edwards zu schönster Klamauk-Blüte geführten Filmreihe um den trotteligen Inspektor Clouseau. Weil der legendäre Clouseau-Darsteller Peter Sellers tot ist, spielt nun Steve Martin den Inspektor, zudem hat Martin auch das Drehbuch mitgeschrieben. Die Story dreht sich um einen ermordeten Starfußballer, dessen Popstar-Freundin Xania (ganz bezaubernd: Beyoncé Knowles) und einen Diamantring namens ‚Pink Panther‘. Inmitten irrsinnigen Getölpels und hemmungsloser Blödelei bleiben nur zwei Akteure absolut cool und ungerührt: Frankreichs Hauptstadt Paris und Frankreichs finsterster Kinodarsteller Jean Reno, der hier als Helfer des Inspektors Clouseau seine grandiose Schurkenmiene hinhält.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Der rote Kakadu D 2005 R: Doninik Graf D: Max Rienelt, Jessika Schwarz

„Siggi kommt kurz vor dem Mauerbau nach Dresden in den „Roten Kakadu“, ein Lokal, in dem Studenten, Künstler und Freigeister trinken, tanzen und auf die Staatsautorität pfeifen. Siggi verliebt sich in Luise, eine idealistische junge Dichterin, deren Ehemann Wolle es nicht so genau mit der Treue nimmt. Die Unbeschwertheit der Menage à trois und der kurze Freiheitsrausch der Boheme im „Roten Kakadu“ wären nicht lange. Lose an der Biografie der Dichterin Brigitte Reimann orientiert, erzählt Dominik Graf vom Lieben und vom Aufbegehren der DDR-Jugend in den 1960er Jahren - konventionell, aber gekonnt und unterhaltsam, wobei nicht zuletzt die liebevolle Ausstattung besticht.“ (Rheinischer Merkur) HB: Schauburg, OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

S

Samson & Sally Dänemark 1984, R: Jannik Hastrup

Niedlicher Zeichentrickfilm über die kleinen Wale Samson und Sally, die sich gegen Haie, Walfänger und Ölteppiche zur Wehr setzen müssen und sich auf die Suche nach dem legendären Moby Dick machen, damit er ihnen hilft. Kino 46

Saw II USA 2005, R: Darren Lynn Bousman, D: Shawnee Smith, Donnie Wahlberg

„‚Jigsaw‘ der irre Serienmörder aus ‚Saw‘ lebt und spielt in der Fortsetzung seine mörderischen Spielchen mit Detective Matthews (Donnie Wahlberg), dessen Sohn er mit sieben Schwerverbrechern in einem Haus gefangen hält. ‚Saw 2‘ ist recht ekelig, gibt sich Mühe voll blutig zu sein und kokettiert mit der Ästhetik des frühen Splatter-Films. Doch was damals mit voyeuristischer Kaltschnäuzigkeit vor der Kamera zelebriert wurde, bleibt hier in schnellen, motivationslosen Schnittfrequenzen verborgen.“ (tip) HB: CinemaxX, CineStar, Cinemspace; OL: CinemaxX; H: CinemaxX

Simon Niederlande 2004, R: Eddy Terstall, mit Cees Geel, Marcel Hensema / Originalfassung mit Untertiteln

„Im Mittelpunkt des siebten Films von Eddy Terstall steht der unbekümmerte Macho und Dealer Simon mit seiner Clique. Der eher intellektuelle schwule Zahnarzt Camiel fühlt sich von den derben Umgangsformen der Freunde seltsam angezogen. Als Jahre später bei Simon Krebs diagnostiziert wird, erweist sich gerade der schüchterne Camiel als besonderer Freund. Eddy Terstall erzählt seine Geschichte vom Tod, vom Sterben und vom Abschied als streckenweise umwerfend komische Liebeserklärung an das Leben mit trockenem Humor, bissigem Witz und Momenten herzerweichender Nähe und Zärtlichkeit. ‚Simon‘ wurde in mehreren Kategorien mit dem Holländischen Filmpreis ausgezeichnet und war der holländische Oscar-Beitrag 2005.“ (Kommualkino) HB: Kino 46

Solo Sunny DDR 1979, R: Konrad Wolf, D: Renate Krößner, Alexander

„Die alltagsnahe Geschichte einer Schlagersängerin in einem Unterhaltungskollektiv der DDR, die privat und beruflich scheitert, aber auch wieder einen Neuanfang findet. Ein sehenswerter Film über die Identitätsprobleme der Jugend nicht nur in der DDR; differenziert in der Charakterzeichnung, mit treffsicheren Dialogen, heiter und leicht inszeniert.“ (Lexikon des internationalen Films) HB: City

Sommer vorm Balkon Deutschland 2005, R: Andreas Dresen, D: Inka Friedrich, Nadja Uhl

„‚Und es war Sommer...‘: Zur Musik von Siebziger-Jahre-Schlagern entfaltet Regisseur Andreas Dresen die Geschichte der Freundinnen Nike und Kathrin. Nike ist Krankenpflegerin und selbstbewusst; trotzdem bringt die Liebe zu einem LKW-Fahrer ihr Leben aus der Bahn. Kathrin hat einen Sohn und ist seit einiger Zeit arbeitslos; ihr Alkoholkonsum droht außer Kontrolle zu geraten. Dresen erzählt mit Humor von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonistinnen, nimmt aber auch deren Nöte und Konflikte ernst. Diese Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film poetischen Realismus.“ (Rheinischer Merkur) HB: Atlantis; H: Apollo-Studio, CinemaxX Raschplatz

Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, , wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City; H: Kino am Raschplatz

Stolz und Vorurteil Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn

„Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: City

Syriana USA 2005, R: Stephen Gaghan, D: George Clooney, Matt Damon

„Intelligent entwickelter Politthriller, der die Strategien und das Tauziehen um die Erschließung neuer Ölfelder in Kasachstan und die Sicherung der Bohrrechte für einen US-amerikanischen Konzern ebenso minutiös wie verschachtelt beschreibt. Dabei verdeutlicht er, wie die Rechtstaatlichkeit der Mittel in der Öffentlichkeit scheinbar gewahrt bleibt, während im Hintergrund Agenten Fäden ziehen und zur Wahrung ihrer Interessen auch vor Mord nicht zurückschrecken. Kein eingängiger, aber ein packender Film, dessen komplizierte Sachverhalte sich erst allmählich erschließen, und der dank großartiger Schauspieler und einer herausragenden Regie fesselnd unterhält.“ (filmdienst) HB: CinemaxX; CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX (auch OV); DEL: MaxX; H: CinemaxX (auch OV)

U

Underworld: Evolution USA 2005, R: Len Wiseman, D: Kate Beckinsdale, Bill Nighy

„Immer noch tobt der Krieg zwischen den Monstern der Nacht, und das unwahrscheinliche Liebespaar aus Vampirin und Werwolf-Hybrid ist weiterhin auf der Flucht. Direkt hinein in ein immer undurchdringlicher werdendes, von Pappkameraden bevölkertes Dickicht aus Verschwörung und Täuschung, Genealogien und Mutationen. Damit keiner merkt, dass das alles keinen Sinn ergibt, schweigen die Waffen selten, und dann auch nur, um nacktes Schauspielerfleisch zu Markte zu tragen.“ (tip) HB: CinemaxX; CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Urlaub vom Leben Deutschland 2005, R: Neele Leana Vollmar, D: Gustav Peter Wöhler, Meret Becker

Der Film könnte auch viel schlechter sein, und trotzdem wäre er für Bremer Cineasten unbedingt sehenswert, denn wann können sie schon mal ihre Stadt auf der Leinwand sehen? Die junge, in Bremen geborene Regisseurin Neele Leana Vollmar hat sich mit einem guten Auge für Details und Atmosphäre auf Motivsuche in der Stadt gemacht, und dabei solche schönen Drehorte gefunden wie die Sparkasse in der Hamburger Straße oder das Hotel „Weltevreden“ am Dobben. Gustav Peter Wöhler spielt in „Urlaub vom Leben“ den Bankkassierer Rolf Köster, der sich so in seinem Angestelltendasein eingekapselt hat, dass er seine Frau und beiden Kinder kaum noch wahrnimmt. Doch dann bringt ihn eine schusslige Taxifahrerin aus dem Tritt und entpuppt sich dadurch als seine guten Fee. Für ein Debütfilm ist „Urlaub vom Leben“ erstaunlich gelassen und unaufgeregt inszeniert, und er hat einen ganz eigenen, liebevoll lakonischen Witz, der immer wieder ganz überraschend aufblitzt. (hip) HB: Cinema, Gondel; H: Kino am Raschplatz

W

Walk the Line USA 2005, R: James Mangold, D: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon

„Gerade hat James Mangolds Film über Johnny Cash bei den Golden Globes abgeräumt und geht gestärkt ins Oscar-Rennen. Joaquin Phoenix begibt sich als Johnny Cash auf eine Tour de force. Er singt, wütet, dröhnt und driftet durch die 50er und 60er Jahre, bis ihn die Liebe zu June Carter (sensationell: Reese Witherspoon) erlöst. Eine große Lovestory, eine uramerikanische Legende.“ (tip) HB: Atlantis, CinemaxX, Cinestar, Cinespace; OL: CinemaxX, Wall-Lichtspiele; BHV: Apollo; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park

„Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen:. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. “ (hip) HB: City

The Weather Man USA 2005, R: Gore Verbinski, D: Nicolas Cage, Michael Caine

„David Spritz ist ein bekannter Fernseh-Wetterfrosch in Chicago, der das Angebot bekommt, ein berühmter Fernseh-Wetterfrosch in New York zu werden. Vor dem Hintergrund dieser Karriereaussicht entfaltet Gore Verbinski ein Kaleidoskop kleiner und mittelgroßer Katastrophen. Nicolas Cage verkörpert diesen Mann in der Krise, der nichts auf die Reihe zu kriegen scheint. Er nervt die Ex-Frau, die Kinder misstrauen seinen väterlichen Bemühungen, und sein eigener Vater scheint ihn zu verachten. Ein merkwürdiger kleiner Film über einen zutiefst ratlosen Mann, der neben die Spur geraten ist.“ (tip) HB: CinemaxX; CineStar, Cinemspace; OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemmaxX Nikolaistraße

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

„Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Beep are they doing?“ (hip) HB: Schauburg; OL: Casablanca

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

„Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) HB: Atlanris, Gondel; OL: Casablanca; H: Kino am Raschplatz

Die wilden Hühner Deutschland 2006, R: Vivian Naefe Darsteller: Michelle von Treuberg, Veronica Ferres

„Die erste Adaption der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Cornelia Funke schildert die Abenteuer einer chaotischen Mädchenbande, ohne dabei Bezüge zur Realität aus den Augen zu verlieren. Was Cornelia Funkes ‚Hühner‘-Bücher und auch diesen Film auszeichnet, ist, dass bei allen kindgerechten Gags und goldiger Knirps-Action auch Raum für die Wirklichkeit bleibt. Themen wie Kindesmisshandlung, Einsamkeit, Aggressionen und sozialer Abstieg sind ein wesentlicher Bestandteil der Story, in der zum Glück kein Sozialkitsch droht und kein moralischer Zeigefinger das junge Publikum traktiert. Vor allem jedoch ist ‚Die wilden Hühner‘ ein flotter Spaß für Mädels zwischen acht und 13 Jahren – konventionell, aber liebevoll inszeniert und in den Erwachsenen- wie den Kinderrollen gleichermaßen gut besetzt.“ (Cinema) HB: Schauburg, CineStar, CinemaxX,CineStar; OL: CinemaxX, Casablanca; DEL: MaxX, BHV: Apollo, H: CinemaxX

Die wilden Kerle III D 2005 R: Joachim Masannek; D: Wilson Ochsenknecht Gonzalez, Sarah Gries Kim, Jimi Ochsenknecht Blue

Mit „Die wilden Kerle 3“ sind die Verfilmungen von Joachim MasanYesneks Kikkerbanden-Bücher jetzt in die Kinderfilm-Kreisliga abgestiegen. Diesmal fordert Fabi, ex-bester Freund Leons, die Kerle heraus, ihren wilden Ruf gegen sein Mädchenteam „Die biestigen Biester“ zu verteidigen. Nicht nur, dass das Talent der Jungdarstellerriege beim Aufsagen der oft peinlichen Dialoge offensichtlich nicht mit gewachsen ist, verdribbelt sich der Film ohne spürbaren Fußballenthusiasmus bis zum Finale in der feindlichen Natternhöhle mit misslungenen Klischeespielereien und dürftigem Klamauk. Ziemlich weit daneben geschossen. (tip) HB: CinemaxX; CineStar, Cinespace; OL: Wall-Lichtspiele, CinemaxX; BHV: Apollo; DEL: MaxX; H: CinemaxX

Wo die Liebe hinfällt USA 2005, R: Rob Reiner, D: Jennifer Aniston, Kevin Costner

„Rob Reiners Komödie spielt mit der Idee, dass es für die Ereignisse in dem Kinoklassiker „Die Reifeprüfung“ ein reales Vorbild gab. Über 30 Jahre später erfährt die frischverlobte Sarah, dass ihre Familie einst die Vorlage abgab für Charles Webbs Roman und Mike Nichols‘ Film. Komödienspezi Rob Reiner gibt seine Version davon, was womöglich nach der Flucht aus der Kirche, dem Ende von „Die Reifeprüfung“, passierte. Shirley MacLaine spielt als fiktiv-reale „Mrs. Robinson“ unbekümmert derb auf, kann aber nicht auffangen, dass die originelle Grundidee in einer konventionellen Romanze verpufft, der mehr Tempo und Esprit gut getan hätten.“ (tip) HB:City

Die Wolke Deutschland 2006, R: Gregor Schnitzler, D: Paula Kalenberg, Franz Dinda

„Zwei Jugendliche im Chaos einer Atomkatastrophe: Ein großer Kinostoff, sensibel, packend und überaus filmisch erzählt – besonders empfohlen für ein junges Publikum.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) HB: Cinespace; DEL: MaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Y

Yes Großbritannien/USA 2004, R: Sally Potter, D: Simon Abkarian, Joan Allen

„Die Ehe mit einem Politiker ist für ,Sie‘, eine namenlos bleibende Frau, längst nur noch Fassade. Während eines Banketts nimmt ein Fremder ihre emotionale Leere wahr; dieser war einst im Libanon ein angesehener Arzt und arbeitet jetzt in London als Koch. Beide kommen sich näher und beginnen eine Beziehung. Doch die Vergangenheit holt sie schon bald wieder ein. Ein liebevolles Beziehungsdrama vor dem Hintergrund sozialer und politischer Krisen.“ (Rheinischer Merkur) HB: Cinema

Z

Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum USA 2005, R: Jon Favreau, D: Josh Hutcherson, Jonah Bobo

„Ein magisches Brettspiel beamt das Haus einer US-Familie hinaus in den Weltraum. ‚Zathura‘ ist ein charmanter, witziger Familienfilm, basierend auf einem Kinderbuch des ‚Jumanji‘-Autoren Chris Van Allsburg – doch im Gegensatz zu ‚Jumanji‘ sind die Charaktere hier gründlicher ausgearbeitet, und bei allem Effekt-Trubel kommt auch zwischenmenschliche Wärme nicht zu kurz. ‚Zathura‘: eine etwas andere Odyssee durch den Weltraum.“ (Cinema) HB: CinemaxX, CinespaceCineStar; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Zugvögel ... einmal nach Inari Deutschland 1997, R: Peter Lichtefeld, D: Joachim Krol, Outi Mäenpää

„Ein anrührendes, unterhaltsames Road- oder vielmehr Railroad-Movie. Leichthändig verschränkt sind hier eine Liebesgeschichte, zwei Kriminalhandlungen und eine einfache Fortbewegung. Hannes, Aushilfsfahrer, hat Sonderurlaub genommen, um in Nordlappland an der Europameisterschaft der Fahrplanexperten teilzunehmen: Fahrpläne sind sein Hobby und seine Leidenschaft. Aber daheim in Dortmund ist Hannes‘ Chef ermordet worden, und alle Indizien deuten auf ihn als Täter. Wie in Hitchcocks ‚Der unsichtbare Dritte‘ bangt man mit dem unschuldigen Helden, der sich, ohne es zu wissen, auf der Flucht befindet und nur dank naiver Gefühlsaktionen und schicksalsmäßiger Fügungen den Verfolgern immer gerade knapp entkommt. Der Weg ist das Ziel – Züge, Fähren und freundliche Finnen mischen mit.“ (epd-film) HB:Kino 46

Der Zufall möglicherweise Polen 1981, R: Krzysztof Kieslowski, D: Boguslaw Linad, Tadeusz Lomnicki / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Nach dem Tod seines Vaters sucht ein Medizinstudent eine neue Orientierung für sein Leben. Ausgehend von den gleichen Grundsituationen entwickelt der Film drei alternative Lebensentwürfe, die alle scheitern: das Engagement für die kommunistische Partei, das Engagement für die kirchliche Oppositionsgruppe im Untergrund wie auch der Rückzug in das Privatleben. In dem formal herausragenden Film tritt neben die scharfsichtige Analyse der politischen Umbruchssituation in Polen zu Beginn der 80er Jahre die Analyse der existentiellen Problematik des moralisch richtigen Handelns.“ (Lexikon des inernationalen Films) HB: Kino 46

Zum Ausziehen verführt USA 2005, R: Tom Dey, D: Matthew McConaughey, Sarah Jessica Parker

„Romantische Komödie mit Matthew McConaughey, den seine Eltern zu verkuppeln versuchen, damit er endlich von Zuhause auszieht. Mit seinem entspannten Charme und seiner vielpublizierten Hippie-Einstellung ist Matthew McConaughey genau der richtige Schauspieler für diese amerikanische Antwort auf Etienne Chatiliez‘ ‚Tanguy, der Nesthocker‘. Unter der Regie von Tom Dey (‚Showtime‘, ‚Shang-High Noon‘) entstand nach dem Drehbuch der Debütanten Tom J. Astle und Matt Ember eine pfiffige romantische Komödie, in der Sarah Jessica Parker nach ihrer Zeit bei ‚Sex and the City‘ endlich wieder in einem Studiofilm auf die Leinwand zurückkehrt.“ (Blickpunkt:Film) HB: CineStar; H: CinemaxX Nikolaistraße

Zurück nach Dalarna! Schweden 2004, R: Maria Blom, D: Sofia Helin, Kajsa Ernst

„Widerwillig reist eine Wahl-Stockholmerin zur Geburtstagsfeier ihres Vaters in die schwedische Provinz, wo sie mit ihrer Vergangenheit sowie ihrer Familie konfrontiert wird, die den schönen Schein eines ausgefüllten Lebens wahrt, obwohl sich ihre Träume und Hoffnungen nicht erfüllt haben. Facettenreiche Tragikomödie mit typisierten Figuren, die aber genügend Spielraum zur Ausformung als individuelle Persönlichkeiten haben. Die visuell wie inszenatorisch abwechslungsreiche und kunstvolle Aufbereitung des Lebens mutet mitunter freilich wie ein Szenario unter Laborbedingungen an.“ (filmdienst) HB: Cinema