Pinochet-Opfer verklagen Staat

SANTIAGO DE CHILE afp ■ Mehr als 600 Opfer der Diktatur von Augusto Pinochet haben den chilenischen Staat auf Entschädigung verklagt. Wie ihre Anwälte am Mittwoch in Santiago de Chile mitteilten, beläuft sich die geforderte Summe auf umgerechnet rund 143 Millionen Euro. Pro Opfer sind das ungefähr 235.000 Euro. Ein Gesetz von 2004 gewähre den Opfern der Diktatur lediglich „armselige“ Renten, sagte einer der Anwälte, Victor Rosas. Vor rund einem Jahr hatten bereits etwa 500 frühere Gefangene aus der Pinochet-Zeit Entschädigung gefordert. In dem Fall ist noch nicht entschieden. Während der von 1973 bis 1990 währenden Diktatur wurden Schätzungen zufolge mindestens 3.000 Regimegegner getötet. Einem offiziellen Bericht zufolge wurden rund 30.000 Oppositionelle eingesperrt und gefoltert.