„Das Symbol ist uralt“

BENEFIZ-AKTION Im Walle-Center kann jeder helfen, Fischen das Stelzenlaufen beizubringen

■ 39, Maler und Mosaikkünstler, stammt aus Tal Hedat, Syrien. Nach Arbeiten als Bühnenbildner am Theater von Damaskus und Amman und für diverse Filme floh der staatenlose Kurde 2003 nach Deutschland. Seit 2010 lebt er in Bremen.

taz: Herr Khalil, arbeiten Sie oft mit Laien?

Rodi Khalil: Ja, meistens mit Kindern, sehr oft auch mit Menschen mit Behinderung, an Schulen, wie der Oberschule in der Neuen Vahr und auch bei einem Projekt mit Flüchtlingskindern.

Die Aktion „Fisch auf Stelzen“ im Walle-Center ist aber auch für Erwachsene offen?

Na klar, da kann jeder mitmachen, also von etwa fünf Jahren bis mindestens 70, wenn er zwei Euro mindestens bezahlt. Gerne auch mehr: Das Ganze ist eine Spenden-Aktion. Es war die Idee von der Künstlerin Delia Nordhaus gewesen, die in Walle lebt. Und sie hatte mich gefragt und ich habe gesagt: Da mache ich gerne mit.

Dabei wird fürs Kinderhospiz Löwenherz gesammelt?

Ja, auch, wobei mein Teil des Geldes aber an Flüchtlingskinder geht, aus dem Bürgerkrieg in Syrien …

aus Ihrer Heimat: Sie hatten dort als Bühnenbildner angefangen?

Das ist richtig, ich war am Theater zuerst in Damaskus, später dann in Amman, also in Jordanien: Ich habe dort Masken gemacht und Klamotten und auch Räume gebaut, später auch für eine Fernsehserie. Von da bin ich zur Arbeit mit Ton gekommen, Mosaiken, Natursteinen und -farben.

Also Materialien, mit denen auch die Teilnehmer Ihres Workshops arbeiten: Dabei sind sie inhaltlich ja frei – werden aber am Ende zu Fischen auf Stelzen collagiert. Wieso das?

Das war wieder die Idee von Delia, meiner Kollegin: Die Objekte sollen im Garten stehen können. Sie werden nachher versteigert. Das Symbol des Fischs ist aber uralt: Der Fisch ist das Leben. Er bedeutet, es geht immer weiter, so wie er immer weiter schwimmt, im Meer oder im Fluss. Wie ein Fisch im Wasser, das sagt man doch.  INTERVIEW: BES

Delia Nordhaus, Rodi Khalil: Fische auf Stelzen. Heute und am 3.8., jeweils 10-18 Uhr, Walle-Center