„Wir suchen weiter den Kontakt“

ASYL Um den Spielplatz neben einem Reinickendorfer Flüchtlingsheim erhöhten die Betreiber einen Zaun – die Heimkinder dürfen dort nicht spielen

■ ist Vorsitzender des AWO-Kreisverbands Mitte, die das Flüchtlingsheim im Schlei-Haus betreibt.

taz: Herr Nowak, seit einigen Tagen gibt es einen neuen, höheren Zaun um den Spielplatz neben dem Flüchtlingsheim im Marie-Schlei-Haus. Was heißt das für Sie als Betreiber des Heims?

Manfred Nowak: Uns ist egal, ob der Zaun 1,20 Meter oder 1,60 Meter hoch ist. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die privaten Eigentümer des Spielplatzes den Kindern aus unserem Heim nicht gestatten, mit ihren Kindern zu spielen oder den Platz mit zu nutzen. Das vermitteln wir den Flüchtlingseltern bei uns. Wir hoffen aber, das sich die ganze Situation entspannt, wenn wir erst einen eigenen Spielplatz haben.

Wann soll es den geben?

Der Bau hat noch nicht begonnen. Wir hatten ursprünglich ein anderes Areal vorgesehen, das wir aber aus umweltschutzrechtlichen Gründen nicht nutzen konnten. Wir werden jetzt den ehemaligen Parkplatz umbauen und sind optimistisch, dass der Spielplatz im Oktober fertig wird. Auch die Kinder aus der Umgebung sollen mit unseren Kindern auf diesem Spielplatz spielen können.

Wissen Sie von aktuellen Beschwerden über Flüchtlingskinder auf dem Spielplatz?

Es gibt immer wieder Hinweise von bestimmten Leuten aus der Umgebung, die jeden Anlass nutzen, um deutlich zu machen, dass sie gegen unsere Flüchtlingseinrichtung sind. Aber davon lassen wir uns nicht entmutigen. Wir werden weiter den Kontakt zur Nachbarschaft suchen – das nächste Mal zum Beispiel beim Tag der offenen Tür am Donnerstag.

INTERVIEW: HELENA WITTLICH