WAS ALLES NICHT FEHLT

Kommando zurück: Russland will das neue und international scharf kritisierte Anti-Homosexuellen-Gesetz nun doch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi anwenden. „Niemand verbietet Athleten mit nicht traditioneller sexueller Orientierung, nach Sotschi zu kommen, aber wenn sie diese auf der Straße propagieren, werden sie dafür zur Verantwortung gezogen“, sagte Sportminister Witali Mutko am Donnerstag der staatlichen Agentur R-Sport und widersprach damit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Kremlchef Wladimir Putin hatte am 30. Juni ein Verbot von Homosexuellen-Propaganda unterzeichnet. Damit stehen Äußerungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Gegenwart von Minderjährigen unter Geldstrafe. Das IOC hatte mitgeteilt, es habe „von höchster Regierungsstelle in Russland Zusicherungen erhalten, dass das Gesetz diejenigen, die an den Spielen teilnehmen, nicht betreffen wird“. Das bestätigte der Sprecher des für Olympia 2014 zuständigen Vizeministerpräsidenten Dmitri Kosak. Sportler müssten sich an örtliche Gesetze halten, sagte Mutko nun. „So ist es auch hier. Komm her, aber zieh keine Jugendlichen mit hinein, propagiere nicht – darum geht es“, meinte der Minister.

Alarm beim Hamburger SV: Nach der peinlichen 0:4-Pleite im Fußball-Benefizspiel am Mittwoch beim Zweitligisten Dynamo Dresden musste die Mannschaft am Donnerstagmorgen zum Straftraining antreten. Sportchef Oliver Kreuzer hatte am Vorabend indes alle Zurückhaltung über Bord geworfen. „Das war eine Katastrophe. Ein Auftritt, der an Peinlichkeit nicht zu überbieten war. Es ist mir unbegreiflich, wie sich das Team so präsentieren kann. Das ist keine Frage der Qualität, sondern der Mentalität und der Einstellung.“ Der neue Sportchef demonstrierte damit erneut: Er ist anders als sein Vorgänger Frank Arnesen. Ebenjene Dresdner geben sich nach ihrem Rauswurf aus dem DFB-Pokal übrigens erfindungsreich. Sie beleben ein Relikt aus DDR-Zeiten, den FDGB-Pokal. Damals fungierte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund als Schirmherr, heute heißt der Cup „Für Dynamo Gemeinsam Blechen“. Erster Gegner an diesem Samstag (15 Uhr) im heimischen Stadion ist der Premier-League-Neuling Hull City AFC.