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SPRÜTH MAGERSSeit 38 Jahren kein Entweder-oder: reale Welten vs. Mensch-Maschine

Es gibt sie also noch, diese erstaunlichen Momente: etwa wenn man vorsichtig im Rhythmus der Kunst durch den Ausstellungsraum tänzelnd in einer ästhetischen Welt des Widerstands treibt, um direkt in die Zukunft zu driften, die bereits begonnen hat. Und zwar vor 43 Jahren, als sich die Düsseldorfer Künstlergruppe Kraftwerk formierte. Mitte der Siebziger erschien auch schon ihre erstes 3-D-Video („Autobahn“, 1974). Mit „Radio-Aktivität“ (1975 – 2013), das ständig aufgrund neuer Katastrophen aktualisiert wird. Mit „Mensch-Maschine“ (1978) beeindruckt die Gruppe um die wortkargen Ralf Hütter und Florian Schneider noch heute. Die minimalistischen wie effektiven Produktionen überraschen durch ihre wahnsinnig Präzision in Ton, Wort und Bild. Das neuste von den acht gezeigten Werken „Tour de France“ (2003), in dem Hütter seine Leidenschaft, das Radfahren thematisiert, gehört bizarrerweise zu den schwächeren. Aber so ergeht es wohl Menschen, die Roboter ihre Interviews machen lassen. MJ

■ Bis 31. August, Di.–Sa. 11–18 Uhr, Oranienburger Str. 18

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