„Folgen sind katastrophal“

Filmreihe über Wasserversorgung in privater Hand

■ der Dokumentarfilmer drehte mit Partnerin Leslie Franke auch „Bahn unterm Hammer“. FOTO: PRIVAT

taz: Herr Lorenz, was ist schlecht an privatisierter Wasserversorgung?

Hermann Lorenz: Wasser ist unser Leben, unsere Gesundheit hängt davon ab. Das Unternehmen zu überlassen ist unverantwortlich. Anders als kommunale Versorger nehmen private zum Beispiel fast nur Oberflächenwasser. Das ist billiger. Aber in dem Wasser sind viel mehr Hormonrückstände oder Reste von Medikamenten enthalten.

Was lehrt Ihr Film „Wasser unterm Hammer“?

Leslie Franke und ich haben uns darin auf die Folgen der Privatisierung in England konzentriert. Seit Jahren werden dort die Rohre nicht mehr repariert, die Wasserpreise steigen und das Personal wird nicht mehr richtig ausgebildet. Der Film zeigt, dass die Folgen der Privatisierung für die Gesundheit und Nachhaltigkeit katastrophal sind.

Und hierzulande?

In Berlin und Bremen ist die Versorgung bereits privatisiert. Hamburg ist derzeit dagegen. Aber allein das Unternehmen Veolia hat in Deutschland rund 450 Kommunen in der Hand.

Die sind wegen Ihrer kritischen Haltung bestimmt nicht gut auf Sie zu sprechen …

Der Film hätte uns beinahe ruiniert. Veolia wollte, dass er nicht mehr gezeigt wird und ist juristisch dagegen vorgegangen – aber ohne Erfolg. Seitdem treten die bei jeder Vorführung auf und verteilen ihre Flyer. Vielleicht auch heute wieder.INTERVIEW: UTA GENSICHEN

Auftakt der Filmreihe „Wasser im Eimer“: 19 Uhr, Metropolis, Steindamm 52/54