Auf Tour mit dem „Flaggschiff“

NPD-WAHLKAMPF

Die NPD startet ihren Bundestagswahlkampf auf den Straßen Norddeutschlands. Von Montag an will die älteste rechtsextreme Partei Deutschlands neue Stimmen gewinnen. Mit einer Wahlkampftruppe plant Wahlkampfleiter Patrick Wieschke, pro Tag mehrere Städte mit dem Partei-LKW anzufahren. „Wir wollen Aufmerksamkeit erreichen“ sagt Wieschke der taz.

Am Dienstag will die NPD mit ihrem LKW, auf dem „Raus aus dem Euro“, „Wir wollen nicht Zahlmeister Europas sein“ und „Heimat bewahren – Einwanderung stoppen“ steht, gleich drei Städte anfahren. Beginnen wollen sie morgens in Kiel auf dem Dreiecksplatz, am Mittag geht es an den Hamburger Hauptbahnhof, gegen Ende soll der LKW – parteiintern: „Flagschiff“ – auf dem Lambertiplatz in Lüneburg halten. Schon am Montagnachmittag soll in Neumünster auf dem Großflecken eine Kundgebung ausgerichtet werden, Parteigrößen werden erwartet.

Die Städte, Plätze und Zeiten wollte Wieschke, der wegen Anstiftung zur Herbeiführung eins Sprengstoffexplosion sowie Körperverletzung an einem Mitstreiter verurteilt ist, am Freitag nicht bestätigen. Denn die NPD hofft, dass ihre Wahlkampfauftritte nicht von allzu großen Protesten begleitet werden. Nur wenn keine Gegendemonstranten bei den Kundgebung sind, gelingt es der Partei, Passanten zu erreichen.

„Die NPD-Mitglieder vor Ort werden kurzfristig informiert“, sagt Wieschke. „Mit geringem Aufwand wollen wir unsere Inhalte vermitteln.“ Über die Kundgebungen werde via Facebook und auf NPD-Seiten schnell berichtet. Bis zur Wahl im September will die NPD 100 Städte anfahren. Einen Grund für die ungewöhnlichen Kurzaktionen räumt Wieschke ein: „Unsere Mittel sind knapp.“

In Norddeutschland haben schon verschiedene Initiativen zu Protesten aufgerufen. Ihr Motto: „NPD kielholen!“  AS