Erstmals Schule bestreikt

Zum ersten Mal wurde jetzt auch eine Schule bestreikt. An der Alwin-Lonke-Straße konnten gestern nur die Schüler der 13. Jahrgangsstufe ihren Abi-Vorbereitungen nachgehen. Ansonsten blieben die Klassenzimmer leer. Bildungssenator Willi Lemke hat dafür kein Verständnis. Ein „nicht akzeptabler“ Zustand findet er und kündigte für angestellte LehrerInnen Gehaltsabzüge an. Sollten sich auch Beamten am Streik beteiligt haben, werde es Disziplinarmaßnahmen geben. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Situation gelassen. Es sei Lemkes gutes Recht, in einer Streiksituation Disziplinarmaßnahmen anzukündigen, sagte ein Sprecher. Dieser müsse allerdings erst beweisen, dass sich beamtete Lehrkräfte aktiv am Streik beteiligt oder solidarisch gezeigt haben. Die Pädagogen fordern wie ihre Kollegen von „ver.di“ die Übertragung des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes (TVöD) auf Landesebene. Die GEW hatte schon am 9. März zur Teilnahme an einer zentralen Kundgebung in Berlin aufgerufen. Damals legten rund 100 der knapp 1.000 Bremer LehrerInnen ihre Arbeit nieder. Nach der Einigung in Niedersachsen sei man optimistisch, auch in Bremen bald eine Lösung zu finden, so der GEW-Sprecher weiter. Er kündigte weitere Schulstreiks für die kommenden Tage an. mic