Gesamtmetall geizt mit Angebot

BERLIN taz ■ Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall wird der IG Metall auch in der dritten Runde der Tarifverhandlungen Ende März kein Angebot vorlegen. Die Arbeitgeber werden „nicht mit Lohnzahlen jonglieren, auch wenn die IG Metall drängt“, sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser gestern in Berlin. Die IG Metall fordert für die rund 3,4 Millionen Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und droht mit Warnstreiks nach dem Ende der Friedenspflicht am 28. März. Kannegiesser erklärte, es gehe jenseits von Löhnen darum, ein ausgewogenes Tarifpaket zu schnüren. Ziel dieses Pakets sei es, möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu halten. Erstmals stellten die Arbeitgeber auch ein Modell für Arbeitsplatzaufbau vor: Danach soll Unternehmen längere Arbeitszeiten ermöglicht werden, wenn sie im Gegenzug zusätzliches Personal einstellen. Das Vorhaben solle als „Anreiz“ für die Betriebe im Flächentarifvertrag verankert werden. Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters kritisierte die Ankündigung der Arbeitgeber, weiter kein Angebot vorlegen zu wollen. Es sei „absurdes Theater“, dass sich die Arbeitgeber nach einem Monat Verhandlungen dazu nicht in der Lage sehen. „Angesichts steigender Gewinne und einer hervorragenden Wettbewerbssituation befindet sich Gesamtmetall in einer eklatanten Erklärungsnot und flüchtet in Verweigerungshaltung“, sagte Peters. TOK