Segnung statt Trauung

HOMO-TRAUUNG Die hannoversche Landeskirche überlegt, ob sie Homo-Paaren künftig zumindest eine Segnung anbietet

Nach der ersten evangelischen Trauung eines schwulen Paares in Hessen will die hannoversche Landeskirche ihre bisherige Zurückhaltung überdenken. Es gebe erste Überlegungen, künftig zumindest eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare anzubieten, sagte ein Kirchensprecher. Der Unterschied zu einer klassischen Trauung solle aber erkennbar sein.

14 der 20 evangelischen Landeskirchen ermöglichen Homo-Paaren eine Segnung, die deutschlandweit größte Kirche in Hannover gehörte noch nicht dazu. Innerhalb der benachbarten Nordkirche ist die Segenshandlung für gleichgeschlechtliche Paare unterschiedlich geregelt. So ist die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst im Gebiet Schleswig-Holstein und Hamburg möglich. Die Segnung muss aber so gestaltet sein, dass sie nicht mit einer Trauung zu verwechseln ist.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hatte einem Paar am Wochenende nicht nur einen Segen, sondern auch eine kirchliche Beurkundung erteilt. Einen solchen Schritt wollen die evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen noch nicht gehen.

Bereits seit 2004 ermöglicht die Oldenburger Landeskirche eine Segnung homosexueller Paare. In der evangelischen Kirche in Bremen und bei der reformierten Kirche mit ihrem Hauptsitz in Leer ist es unterdessen Sache jeder Gemeinde, über einen Segen zu entscheiden. Auch die eher konservative schaumburg-lippische Landeskirche will in Zukunft über den Umgang mit homosexuellen Paaren nachdenken.  (taz/dpa)