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Stundenlohn eines Handwerkers

betr.: „Ärzte-Zunft hofft auf Aufmerksamkeit“, taz nrw vom 14.03.2006

Sie verführen in Ihrem Artikel zu der Annahme, dass ÄrztInnen in NRW 30 Prozent mehr Gehalt fordern. Dies ist so nicht zutreffend. [...] Ursprünglich verdienten Ärzte BAT 2 und 1, nach Kündigung des BAT in 2004 sahen die Verträge statt 38,5 Stunden 41 Stunden mit gekürzten Urlaubs- und Weihnachtsgeldern vor. Umgerechnet ergibt dies bereits eine Kürzung von 15 Prozent. Zudem haben Ärzte in den letzten zehn Jahren bei Tarifverträgen stets zugunsten bedürftigerer Gruppen zurückgesteckt. Dies macht etwa weitere 15 Prozent im Verhältnis zu anderen Tarifgruppen aus. [...] Insbesondere junge Assistenzärzte fragen, warum der Stundenlohn ihrer 80-Stunden-Woche weit unter dem von Bauhandwerkern liegt. [..] Die eigentliche Krux ist, dass alle Konfliktparteien das eigentlich zugrunde liegende Thema Arbeitszeiten scheuen wie der Teufel das Weihwasser. [...] Strukturelle Gegenentwürfe werden zumindest nicht öffentlich gehandelt. Auch Ver.di und Marbuger Bund verhalten sich wenig hilfreich und lassen sich eine unsinnige 30-Prozent-Erhöhung aufdrücken. [...] KAI LEMCKE, Münster

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