Nächtliche Attacke gegen Google Street View

PROTEST In Oldenburg wurde ein Kamerawagen demoliert, mit dem Google die Straßen knipst

Die Kabel der Google-Kamera wurden durchtrennt, aus einem Reifen wurde die Luft gelassen

Der Protest gegen Google Street View wird in Oldenburg jetzt auch mit spitzen und scharfen Gegenständen geführt. Im ansonsten beschaulichen Stadtteil Etzhorn wurde ein dort über Nacht geparktes Auto beschädigt, mit dem Google die Straßen abfotografiert, um sie auf seinen Internetseiten zu zeigen. Die Kabel der auf dem Dach montierten Kamera wurden durchtrennt und aus einem der Reifen die Luft gelassen.

Bei Google Deutschland in Hamburg ist man laut Sprecherin Lena Wagner „äußerst betrübt über diesen Vandalismus“. Immerhin war der Gegner des weltweit agierenden Panoramafotodienstleisters so freundlich und steckte ein Zettelchen mit dem Hinweis auf den entleerten Reifen unter einem Scheibenwischer. Google hat dennoch Strafanzeige gestellt. „Wir wollen den Täter ausfindig machen“, sagte Wagner. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf den vergangenen Freitag. Zeugen haben sich bislang nicht gemeldet, hieß es bei der Oldenburger Polizei.

In Oldenburg war erstmals im April 2009 ein Google-Kamerawagen gesichtet worden. Damals standen die Telefone der Stadt nicht mehr still. Um ihre Intimität besorgte Bürger hatten gefragt, ob das Vorgehen des Internetkonzerns denn legal sei.

Obwohl Google Street View legal ist, hat man die Möglichkeit, sein Haus oder sich selbst von Google löschen zu lassen, bevor das Bild veröffentlicht wird. Derzeit entwickelt das Unternehmen eine Technologie, mit der man sein Haus markieren kann, damit tatsächlich das richtige gelöscht wird.

Google will Deutschland noch 2010 im Street View zeigen. Die Autos, die jetzt unterwegs sind, schließen lediglich bislang nicht fotografierte Lücken. FEZ