Besuch in der Burg

JUGENDHILFE Hamburger Delegation spricht in Haasenburg-Heim mit ausgewählten Insassen

Elf Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft haben die Haasenburg besucht. Im Heim Neuendorf im Spreewald durften sie am Freitag eine Stunde lang mit vier ausgewählten Jugendlichen sprechen. Nicht zustande kam ein Gespräch mit dem aus Hamburg stammenden André*, der im Juli geflüchtet war und Misshandlungsvorwürfe erhoben hat. Dies habe Andrés Vormund – ein Mitarbeiter der Hamburger Sozialbehörde – nicht erlaubt, berichtet die Grünen-Abgeordnete Christiane Blömeke.

Die vier Jugendlichen hätten sich positiv geäußert, einem Jungen zufolge sei vieles lockerer geworden, sagt Blömeke. „Insgesamt hatte der Besuch für mich den Charakter einer Theatervorstellung.“ Die Anlage habe unnatürlich ordentlich gewirkt. Ein ungestörtes Gespräch mit allen Jugendlichen oder eine Besichtigung des Anti-Aggressions-Raums seien nicht erlaubt worden.

Gemeinsam mit CDU-, Links- und FPD-Fraktion haben die Grünen in der Vorwoche die Herausgabe aller Behördenakten in Sachen Haasenburg beantragt. Bis September muss der Hamburger Senat dem Parlament nun E-Mails, Gutachten und sonstige Unterlagen vorlegen.

Derzeit sind sechs Hamburger Jugendliche in den umstrittenen Heimen untergebracht.  KAJ

*Name geändert