U-Bahn-Terror schockt Moskau

ATTENTATE Mindestens 38 Menschen sterben bei Sprengstoffanschlägen in Metrostationen. Russlands Präsident Medwedjew kündigt einen unerbittlichen Kampf gegen Terroristen an

MOSKAU/BERLIN rtr/taz | Die russische Hauptstadt Moskau ist am Montag von den schwersten Anschlägen seit sechs Jahren erschüttert worden. Mitten im Berufsverkehr sprengten sich zwei Selbstmordattentäterinnen kurz hintereinander in die Luft und rissen mindestens 38 Menschen mit in den Tod. 64 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Eine der Bomben detonierte in der U-Bahn-Station Lubjanka und damit in der Nähe der Zentrale des früheren Geheimdienstes KGB. Der zweite Sprengsatz ging in der Station Kulturpark hoch. Ein Bekennerschreiben lag zunächst nicht vor. Der Geheimdienst erklärte jedoch umgehend, die Spur der Täter führe in den Nordkaukasus. Er machte islamistische Terroristen für die Attentate verantwortlich.

Präsident Dmitri Medwedjew sprach von einem Versuch, Russland zu destabilisieren, und kündigte einen unerbittlichen Kampf gegen die Extremisten an. Ministerpräsident Wladimir Putin drohte den Hintermännern des Doppelanschlags mit einer „gnadenlosen Jagd“. Nach Informationen des Radiosenders Echo Moskwy hatte sich am Sonntag eine Frau an eine Polizeistation in Moskau gewandt. Sie will in der U-Bahn ein Gespräch ihrer Sitznachbarn gehört haben, in dem es um die Anschläge gegangen sein soll. Die Polizei durchsuchte eine Station, unterließ aber weitere Maßnahmen.

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